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Alexander Loreck (links) tritt mit dem SC Vachendorf beim Spitzenreiter Teisendorf an. Patrick Hacker ist mit dem SV Schloßberg-Stephanskirchen in Anger zu Gast. (Foto: Wirth)

Teisendorf will Euphorie mitnehmen

Spitzenreiter empfängt Aufsteiger Vachendorf in der Fußball-Kreisliga 1 – Inzell Gastgeber für Hammerau


Die Saison der Fußball-Kreisliga 1 biegt auf die Zielgerade ein. Sechs Durchgänge sind noch zu absolvieren. Vieles spricht dafür, dass der TSV Teisendorf (1./39) nicht mehr von der Spitze zu verdrängen ist. Zu groß ist der Sieben-Zähler-Vorsprung – bei einer Partie weniger – auf die Konkurrenz. »Im ersten Spiel gegen Großholzhausen (0:1) waren wir nicht drin. Die zweite Partie in Au (0:0) war schon viel besser«, blickt Elvis Nurikic aus dem TSV-Trainerteam zurück. Beim jüngsten Derbyerfolg in Hammerau (5:0) war’s aus seiner Sicht ein Geduldsspiel, das Teisendorf mit einer Torgala im zweiten Durchgang entschied. »Wir haben gewusst: Wenn wir das erste Tor schießen, werden wir es über die Bühne bringen. Das war der Türöffner. Wir waren komplett überlegen.«

Nun will die Mannschaft die Euphorie des Derbysiegs mit ins Heimduell am morgigen Samstag (16 Uhr) gegen den SC Vachendorf nehmen. Die Vorrundenbegegnung beim Aufsteiger war eine klare Angelegenheit für den Ersten (4:0).

Das Übungsleiter-Duo Klaus Michel/Nurikic, das die Fäden bei Teisendorf seit Januar in den Händen hält, hat sich mittlerweile gut eingelebt. »Es ist eine Supertruppe. Man kann mit den Jungs reden und viel arbeiten«, betont Nurikic. Dadurch, dass der TSV eine starke Vorrunde hingelegt hat, mussten die Trainer nicht viel verändern. »Wir fügen uns ein und bringen unsere Ideen mit ein.«

Das Hinspiel in der Schönau (2./32) war für den TSV Bad Reichenhall (6./27) eine von lediglich drei Partien, in der er kaum Zugriff hatte. Das 0:3 war klar und deutlich, diese Scharte will er am Samstag (14 Uhr) im Nonner Stadion auswetzen.

SG-Trainer Thomas Meissner begleiten dabei einige Sorgen: Sein personell dezimiertes Team musste nach dem Dreier gegen Vachendorf (2:0) jüngst drei sieglose Spiele verkraften, allesamt ohne eigenen Treffer, darunter zwei Heimpleiten (0:3 gegen Schloßberg, 0:2 gegen Anger). Reichenhall holte zuletzt ein Last-Minute-2:2 in Vachendorf, davor setzte es zwei Niederlagen. Wie die Königsseer gewann der TSV sein erstes Spiel 2023, danach nicht mehr.

Im Schönauer Kader wird vor allem der an der Schulter operierte Kapitän und Top-Motivator Lukas Laue vermisst: »Für das Reichenhall-Match ist er leider noch kein Thema. Wir hoffen aufs Spiel gegen Teisendorf«, so Meissner. Ihm gehen vor allem Markus Lochner und Rade Kocic ab, der gegen Schloßberg böse umgeknickt ist. Stefan Weinbuch hat nach seiner Verletzung noch Spielpraxis-Rückstand. »Die Stabilität geht uns momentan ab. Doch es war klar, dass die Rückrunde nicht einfach wird«, betont der SG-Coach, der derzeit den nötigen Spielfluss vermisst. Mit einer weiteren Niederlage in der Kurstadt wäre der Vizemeister-Rang mit ziemlicher Sicherheit weg – gleich drei Teams haben lediglich einen Zähler weniger. Zudem könnte Reichenhall bis auf zwei Punkte an die Königsseer heranrücken.

Der vorsichtige Blick muss auch nach unten gehen: Der TSV-Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt trotz Tabellenplatz sechs nur acht Punkte. »Wir schauen auf uns«, sagt Bad Reichenhalls Trainer Michael Kantsperger. Im Derby kann er wieder auf die zuletzt im Urlaub weilenden Robert Töpel, Benedict Donaubauer und Kapitän Florian Huber zurückgreifen.

Eine bittere Pille musste der BSC Surheim (11./21) am vergangenen Spieltag beim ASV Au (3./31) schlucken. Lange sah er wie der sichere Sieger aus, ehe er in der achten Minute der Nachspielzeit das 1:1 hinnehmen musste. Surheim wird deshalb mit einer Portion Wut ins Spiel gegen den Bezirksliga-Absteiger SV Westerndorf (4./31) gehen, der am Samstag ab 14 Uhr mit schwereren Beinen auflaufen wird. Unter der Woche absolvierte die Mannschaft von Franz Pritzl das Nachholduell gegen den SC Inzell (8./25), das beim 2:2 keinen Sieger hervorbrachte.

Richtungsweisende Wochen stehen für den FC Hammerau (10./22) an. Mit Inzell, Surheim und Bad Aibling warten nun Teams aus der unteren Hälfte. Der Frühjahrsrundenstart mit sieben Punkten aus drei Spielen wurde von der jüngsten Klatsche gegen Teisendorf überschattet. In Inzell (Samstag, 15 Uhr) tritt die Elf von René Pessler keineswegs in Bestbesetzung an. »Wir hatten sehr gute Spiele gegen Inzell, wurden auch schon abgewatscht«, weiß Vorsitzender Gernot Althammer.

Zwei Duelle mit unterschiedlichen Vorzeichen gehen zudem im Landkreis Rosenheim über die Bühne: Der TuS Bad Aibling (13./17) hat bereits am heutigen Freitag (19.30 Uhr) den ASV Au in der Willing-Arena zu Gast. Klar ist: Die Kurstädter benötigen jeden Zähler im Abstiegskampf. Au darf sich im engen Kampf um Rang zwei ebenfalls keinen Patzer erlauben. Auch das Schlusslicht SG Söllhuben/Frasdorf (14./16) befindet sich mitten in der Abstiegszone und kann sich am Samstag (15 Uhr) lediglich mit einem Dreier gegen den ASV Großholzhausen (5./31) befreien.

Der SC Anger (9./22) schließt den 20. Spieltag ab. Die Mannschaft von Andreas Brandl hat nach dem jüngsten 2:0-Coup in Schönau neues Selbstvertrauen getankt und den dritten Dreier in Folge im Visier. Gegner SV Schloßberg (7./25) tritt allerdings am Sonntag (15 Uhr) nach zwei Auswärtssiegen in Folge ebenso mit breiter Brust an. Brandl erwartet daher eine »ganz enge Kiste« gegen den Aufsteiger. Personell kann der SCA-Übungsleiter aus dem Vollen schöpfen. Mit einem Sieg würde Anger nicht nur punktemäßig zu Schloßberg aufschließen, sondern auch das Polster nach unten etwas vergrößern. Im Hinspiel behielt der Liganeuling mit 2:0 die Oberhand.

luz/aic