Nach dem chancenlosen Auftritt beim Topspiel in München war die Mängelliste von Bayer Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes lang. »Wir müssen mit mehr Mut spielen, mit mehr Courage. Der Spirit hat insgesamt gefehlt«, kritisierte der 43-Jährige nach dem 0:3 (0:3) gegen den FC Bayern. Im Topspiel der Fußball-Bundesliga war bei Bayer gar nichts top.
Nach zuvor 37 ungeschlagenen Auswärtspartien seit Mai 2023 endete diese nationale Rekordserie auf krasse Weise. Rolfes war in den Erfolgsjahren mit Meistercoach Xabi Alonso auf der Bayer-Bank anderes gewohnt, gerade auch gegen die Bayern. Aber die Erwartungen sind nach dem großen Umbruch im vergangenen Sommer und dem Verlust vieler Topspieler längst andere.
»Es ist nicht die Mannschaft der letzten Jahre«
»Wir bauen eine neue Mannschaft auf. Es ist nicht die Mannschaft der letzten zwei Jahre, die da auf ihrem Höhepunkt angekommen war«, erklärte Rolfes. Sein klares Urteil lautete: »Die Top 8 in Europa ist nicht unsere Kragenweite.«
Selbst gegen die Münchner Rotations-Elf ohne einige Offensivstars wie Harry Kane fehlte bei Bayer jeglicher Mumm. »Wir müssen uns schon ankreiden, dass wir in den Zweikämpfen nicht da waren«, sagte Kapitän Robert Andrich. Bei den Toren habe man die Bayern zudem eingeladen. »Wir können viel mitnehmen aus dem Spiel, wenn auch mehr negativ als positiv«, sagte der Nationalspieler.
Unter Neu-Coach Kaspar Hjulmand hatte der Werksclub in den sechs Spielen zuvor 16 der 18 möglichen Punkte geholt. Nun gab es die erste Niederlage in der Liga. Und der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern beträgt schon nach dem 9. Spieltag 10 Punkte. 13 waren es am Ende der vergangenen Saison, als Bayer immerhin noch Zweiter hinder dem Meister aus München wurde.
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