Das teilte eine Sprecherin am Mittwoch in München mit. Im Dezember 2014 war in erster Instanz sein Beamtenstatus aberkannt worden. Mit seinem Verhalten habe er das Vertrauen des Dienstherrn in ihn "völlig zerstört", hieß es damals zur Begründung. Das Urteil ist nun rechtskräftig.
Der Polizist forderte, dass er im Dienst bleiben darf. Er selbst könne die Veruteilung nicht nachvollziehen und pocht damit wohl auch auf die Fortsetzung seiner Dienstbezüge, die nun nach diesem Monat ausgesetzt werden.
Der leitende Polizist war 2012 vom Landgericht Traunstein wegen einer heftigen Prügelattacke bei einem Routineeinsatz auf einem Volksfest in Rosenheim wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu elf Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Er hatte einen wehrlosen 15-Jährigen mehrfach gegen eine Wand geschleudert und ihn geohrfeigt. Der Bub trug schwere Verletzungen davon. Der Ex-Polizist hatte die Vorwürfe vor Gericht bestritten.
dpa/lby/th
Der Leiter des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Polizeipräsident Robert Kopp, überreichte uns folgende Pressemeldung:
Zur heutigen Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs in der Disziplinarangelegenheit gegen den ehemaligen Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Rosenheim führt Polizeipräsident Robert Kopp aufgrund mehrerer Presseanfragen aus:
„Das strafbare Handeln und schwerwiegende dienstlichen Fehlverhalten des ehemaligen Dienststellenleiters im September 2011 bedauere ich und ist nicht zu entschuldigen. Die heutige Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs ist für mich daher nachvollziehbar.
Das Vertrauen der regionalen Bevölkerung in die Arbeit der Polizei wurde durch die Ereignisse im Jahr 2011 beeinträchtigt, mitunter sogar erheblich beschädigt.
Mit bürgernaher Polizei- und Öffentlichkeitsarbeit sowie einer Berichterstattung mit „offenen Visier“ ist es uns in den letzten 5 Jahren nun wieder gelungen, das verloren gegangene Vertrauen mehr und mehr zurückzugewinnen und das Ansehen sowie die Akzeptanz der Polizei in der Stadt Rosenheim und der Region wieder deutlich zu verbessern.
Ich bedanke mich bei den beiden Dienststellenleitern, Polizeidirektor Herbert Krauß und Polizeidirektor Dr. Walter Buggisch, die dies gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Polizeiinspektion Rosenheim mit professioneller und engagierter Polizeiarbeit möglich gemacht haben. Den Bürgerinnen und Bürgern - aber auch den Medienvertretern – habe ich dafür zu danken, dass sie rechtstaatliche, hoheitliche Maßnahmen und dienstliches Fehlverhalten gut differenzieren und ganz allgemein der Polizei bei ihren immer schwieriger werdenden Aufgaben großes Verständnis entgegenbringen.“