Während die CSU mit wieder acht Sitzen auch im neuen Stadtrat stärkste Fraktion bleiben wird, behielt die SPD ihre fünf Sitze. Sie hat künftig ebenso viele Mandate wie die Unabhängigen Wähler. Deren Fraktionsstärke sinkt von sieben auf fünf Sitze.
Von der Schwäche der UW, bei der mit Thomas Miller, Wolfgang Lenz und Florian Schützinger drei Ratsmitglieder nicht mehr kandidiert haben, profitieren Bündnis 90/Die Grünen, die die Zahl ihrer Stadtratsmandate auf vier verdoppeln konnten. Die Traunsteiner Liste bleibt bei zwei Stadtratsmandaten.
CSU-Kandidaten bekamen die meisten Stimmen
34,49 Prozent der fast 167 000 gültigen Stimmen (jeder Wähler hatte 24 Stimmen) entfielen auf Kandidaten der CSU, 20,68 Prozent auf SPD-Bewerber. Das bedeutet für die CSU einen minimalen Gewinn von 0,23 Prozent und für die SPD einen kaum nennenswerten Verlust von 0,45 Prozent. Großer Verlierer sind die Unabhängigen Wähler, denen gut ein Drittel ihrer bisherigen Wähler den Rücken gekehrt hat. Nur noch 19,17 Prozent der Stimmen entfielen auf UW-Kandidaten.
Am meisten profitiert von der Schwäche der Unabhängigen haben die Grünen, die auch die zwei Sitze dazugewonnen haben, welche der UW verloren gingen. Zuletzt noch im einstelligen Bereich, schnellte das Ergebnis von Bündnis 90/Die Grünen auf 16,61 Prozent (plus 6,79 Prozent). Als Gewinnerin der Wahl darf sich auch die Traunsteiner Liste fühlen, obwohl sie bei zwei Stadtratssitzen verharrt. Ihren Stimmenanteil konnte sie aber deutlich um 1,84 auf 9,05 Prozent steigern.
Zwei erfahrene und altgediente Ratsmitglieder der CSU sind die »Stimmenkönige« dieser Wahl: Hans Zillner (5294 Stimmen) und Christa Fuchs (5034) sind die beiden Kandidaten, die als einzige jeweils mehr als 5000 Wählerstimmen auf sich vereinigen konnten.
Sieben weitere Kandidaten erreichten mehr als 4000 Stimmen: allen voran Christian Kegel von der SPD (4926), der gegen Oberbürgermeister Manfred Kösterke in der Stichwahl am 30. März antreten wird. Die Grünen-OB-Kandidatin Burgi Mörtl-Körner (4624), folgt schon auf Platz vier. Die Marke 4000 geknackt haben auch die altgedienten CSU-Stadträte Sepp Häusler, Wolfgang Osenstätter, der allerdings als OB-Kandidat klar gescheitert ist, und Karl Schulz. Bei der SPD kam neben OB-Kandidat Kegel noch Waltraud Wiesholer-Niederlöhner über 4000 Stimmen; bei der UW nur Ernst Haider.
Neu im Traunsteiner Stadtrat sind für die CSU der Ortsvorsitzende Christian Hümmer, für die SPD deren Ortsvorsitzender und OB-Kandidat Christian Kegel, für die UW Albert Rieder und für die Grünen Stephan Hadulla und Thomas Stadler. Bei der Traunsteiner Liste ersetzt Ulrike Hoernes Simon Steiner.
Manche Träume sind bei dieser Wahl geplatzt. Auffallend ist, dass ein guter Listenplatz noch lange keine Garantie ist, auch gewählt zu werden. Das musste die CSU mit Kandidaten der Frauenunion und der Seniorenunion ebenso schmerzlich zur Kenntnis nehmen wie andere Parteien. So mancher Kandidat wurde »gnadenlos nach hinten gehäufelt«, wie es ein Wahlbeobachter im Traunsteiner Rathaus drastisch formuliere.
Andere »altgediente Recken«, die von ihrer Partei nicht mit vorderen Plätzen auf der Kandidatenliste bedacht wurden, haben dagegen nach wie vor die Gunst der Wähler, die auch bei dieser Kommunalwahl ein großes Beharrungsvermögen gezeigt und Veränderungen nur in niedriger Dosierung zugelassen haben.
Und so setzt sich der neue Traunsteiner Stadtrat zusammen: CSU (8 Sitze): Hans Zillner, Christa Fuchs, Josef Häusler, Wolfgang Osenstätter, Karl Schulz, Ernst Harrecker, Christian Hümmer, Stefan Namberger. SPD (5): Christian Kegel, Waltraud Wiesholler-Niederlöhner, Peter Forster, Josef Hinterschnaiter, Ingrid Bödeker. Unabhängige Wähler (5): Ernst Haider, Ursula Lay, Josef Kaiser, Uwe Steinmetz, Albert Rieder. Bündnis 90/Die Grünen (4): Burgi Mörtl-Körner, Wilfried Schott, Stephan Hadulla, Thomas Stadler. Traunsteiner Liste (2): Thomas Graf, Ulrike Hoernes. -K.O.-