Derzeit befinden sich in der Unterkunft 16 Familien mit 28 Erwachsenen und 55 Kindern, so Heller. Diese kommen aus Afghanistan, Syrien, Nigeria, Somalia, Tschetschenien, der Türkei und Armenien. Laut Heller funktioniert die Hausgemeinschaft gut. Lob gab es für Verwaltungsleiter Sebastian Aschl, Hausmeister Robert Baumüller und Asylsozialberaterin Waltraud Huber vom Diakonischen Werk Traunstein.
Heller erinnerte an den Tag der offenen Tür vom 24. September. Er freute sich über das erste gemeinsame Treffen von Chieminger Familien zusammen mit Familien der Gemeinschaftsunterkunft und erwähnte die zunehmenden gemeinsamen Erfahrungen im dörflichen Leben.
Heller sagte auch, dass 30 Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft in die Chieminger Grund- und Mittelschule aufgenommen wurden. Er betonte dabei aber die große Herausforderung für Lehrerkollegium, Mitschüler und Schulorganisation. Außerdem sprach er über den Einsatz ehrenamtlicher Unterstützungskräfte, insbesondere für den Sprachunterricht, den Fördervereins-Vorsitzende Ariane Ruess-Maier bestens organisiert.
Vorschulkinder besuchen den Kindergarten
Heller erzählte von der Hausaufgabenbetreuung in verschiedenen Lerngruppen, erwähnte dabei die unterschiedlichen Lernerfahrungen und Wissensstände der Kinder und bedankte sich bei Schulleiter Alexander Fietz, bei seinen Lehrkräften und bei Christa Tauser, die die integrierte Umsetzung und Kooperation mit den Lehrkräften regelt.
Heller sprach über den gemeindlichen Kindergarten, in dem alle Vorschulkinder und auch alle Vierjährigen aus der Gemeinschaftsunterkunft einen Kindergartenplatz haben. Er ging auch auf den Deutschunterricht für Erwachsene ein, bekräftigte das große Interesse der Flüchtlinge, Deutsch zu lernen, und stellte Amalie Urner und Traudl Kraus heraus, die den Deutschunterricht ausschließlich durch Ehrenamtliche organisieren.
Für sehr wichtig nannte Heller den Helferkreis aber auch den »kleinen Helferladen« im Untergeschoß der Schule, den nicht nur die Flüchtlinge, sondern alle Bedürftige aus der Chieming nutzen können. Er stellte die außerordentlich große Hilfs- und Spendenbereitschaft der Chieminger Bevölkerung heraus und freute sich, dass der »kleine Helferladen« bei den Asylbewerbern großen Anklang findet. Allerdings sagte Heller auch, dass der »kleine Helferladen« nur vorübergehend in der Schule bleiben kann und deshalb nach neuen Ladenflächen gesucht wird.
»Was in Chieming geschieht, ist vorbildlich«
Die Ehrenamtskoordinatorin des Caritaszentrums Traunstein, Birgit Berwanger, informierte über Unterstützungsmöglichkeiten für ehrenamtliche Helfer. Sie steht mit Rat und Tat beim Strukturaufbau für Helferkreise zur Verfügung. Sie sagte, was in Chieming geschieht, ist vorbildlich.
Asylbeauftragter Franz Unterreiner kündigte als kommende Aufgabe die angestrebte Eingliederung von Asylbewerbern in Beschäftigungsverhältnisse mit kleiner Entlohnung an. Verwaltungsleiter Sebastian Aschl sprach vom täglichen Leben in der Asylunterkunft.
Angeregt wurde auch ein monatliches Treffen mit den Flüchtlingen. Amalie Urner meinte, einmal pro Woche könnte doch ein gemeinsames Singen mit Chiemingern und Flüchtlingen stattfinden. Als möglichen Treffpunkt nannte sie das Pfarrheim.
Franz Schrobenhauser sagte, seiner Meinung nach fehle in der Gemeinschaftsunterkunft noch eine kindgerechte Bestuhlung. Heller sprach sich für die Erstellung einer Chronik aus. Diese soll vor allem Erlebnisse mit Asylbewerbern, aber auch mit ihnen erlebte Geschichten enthalten.
Bürgermeister Benno Graf stellte fest, dass das Zusammenleben mit den Flüchtlingen bisher ohne Probleme verläuft. Etliche haben sich auch schon integriert. Er nannte die Asylbewerber eine Bereicherung für Chieming. OH