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Abschiedsstimmung in der jüngsten Inzeller Gemeinderatssitzung, denn sieben Räte und Bürgermeister Martin Hobmaier hören auf (von links): Fridolin Egger, Peter Fegg, Stefan Schwabl, Martin Hobmaier, Bernhard Jung, Siegfried Walch, Siegfried Nagl und Gottfried Graf. (Foto: Bauregger)

»Zukunftsorientiert gedacht und gehandelt«

Inzell. Inzells scheidender Bürgermeister Martin Hobmaier blickte in der Gemeinderatssitzung noch einmal auf die vergangenen zwölf Jahre seiner Amtszeit zurück, »in der einige Meilensteine gesetzt wurden und massive Herausforderungen finanzieller und struktureller Art bewältigt werden mussten«. Der designierte Landrat des Landkreises Traunstein und dritte Bürgermeister Siegfried Walch übernahm es, den scheidenden Bürgermeister im Namen des Gemeinderates zu würdigen.


»Ehrenvolle Aufgabe geht zu Ende«

Martin Hobmaier betonte, dass für ihn am 1. Mai eine ehrenvolle Aufgabe zu Ende gehe, die er mit großem Einsatz und großer Freude ausgeübt habe. Sein Ziel, ein lebens- und liebenswertes Inzell zu schaffen und die Lebensqualität zu verbessern, sieht er auf alle Fälle erreicht, obwohl die Voraussetzungen bei seinem Amtsantritt vor zwölf Jahren alles Andere als rosig gewesen seien. Sinkende Übernachtungszahlen, eine äußerst angespannte Haushaltslage, die steigende Kreisumlage und die Verdreifachung der Energiekosten hätten die Handlungsfähigkeit der Gemeinde stark eingeschränkt. Mit einem Personalabbau von 90 auf 60 Gemeindebediensteten, verschiedenen Rationalisierungsmaßnahmen, der Veräußerung stark renovierungsbedürftiger Immobilien, der notwendigen Einschränkung freiwilliger Leistungen und energetischen Sanierungen am Gebäudebestand hätte die Pro-Kopf-Verschuldung von anfänglich 2300 Euro auf heute 1600 Euro gesenkt werden können.

Mit der Ausweisung des Baugebiets »Gschwall Nord« oder des Gewerbegebiets »See« hätten in jüngster Zeit nicht nur Immobilienwerte akquiriert werden können, sondern Zukunftsperspektiven für viele gesunde, leistungsstarke Inzeller Gewerbebetriebe und Familien geschaffen werden können. »2013 überschritten hier die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sogar die Millionengrenze«, betonte Hobmaier.

Viele Maßnahmen im Tourismusbereich, wie etwa die »Inzell Card Plus«, Projekte wie die größte Fußballgolfanlage Deutschlands, die Schaffung des Naturbadesees, der Moor- und Bergerlebnispfad oder das professionell gemanagte Wanderwegenetz, hätten der Gemeinde im letzten Jahr zudem den höchsten Stand an Gästeankünften im Chiemgau beschert. Viel zu diesem touristischen Erfolg habe auch der Bau und Betrieb der Max-Aicher-Arena beigetragen, »die international ein hohes Ansehen genieße«. Projekte wie der Ausbau der Musikschule, die Übernahme der Kessellifte, der Ausbau der Fußballanlage an der Eishalle oder das Engagement im Mittelschulverbund hätten dazu beigetragen, Inzell für Familien mit Kindern und Jugendlichen attraktiver zu gestalten. »Weitere Meilensteine für die Zukunft konnten mit dem Ausbau des Kanalnetzes und der energetischen Sanierung des Klärwerkes, der erfolgreichen Suche nach einem Investor für das abgebrannte Hotel Post oder die Anbindung der Wasserversorgung an die Leitung aus der Laubau gesetzt werden.«

Einsatz der Ehrenamtlichen gewürdigt

Als einen der wichtigsten Bausteine der funktionierenden Ortsgemeinschaft würdigte Hobmaier die Arbeit und den Einsatz der Ehrenamtlichen, die ihre wertvolle Arbeit in den Ortsvereinen, Institutionen, Gremien, Hilfsorganisationen und den Sozialeinrichtungen im weltlichen und kirchlichen Bereich leisten. Ein besonderer Dank ging aber auch an die Mitarbeiter in den Gemeindebetrieben und der Verwaltung, dem Gemeinderat in seiner Gesamtheit und an seine Familie, ohne die ein solches Engagement nicht zu leisten gewesen wäre. An seine Frau Rosi gerichtet meinte er abschließend: »Schee, dass i di hob!«

Der zukünftige Landrat und dritte Bürgermeister Siegfried Walch würdigte in seiner Laudatio die Bereitschaft Hobmaiers, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Er habe das Amt des Bürgermeisters nicht nur mit Leidenschaft und hundertprozentigem Engagement ausgeübt, sondern immer auch für die folgenden Generationen zukunftsorientiert gedacht und gehandelt. wb

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