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Die alte Pettinger Schule ist Geschichte, die Mauern sind abgerissen. Dort soll nun ein grüner Dorfplatz entstehen. (Foto: Höfer)

Zentral im Ort: Ein Dorfplatz für Petting

Petting – Die alte Pettinger Schule ist Geschichte. Am Tag der Gemeinderatssitzung lagen die Mauern bereits in Trümmern.


An ihrer Stelle soll ein grüner Dorfplatz entstehen. Landschaftsarchitekt Martin Grandl stellte den Gemeinderäten zwei alternative Konzepte vor. Umstritten war die Streckenführung für den Schulbus und die Platzierung von Stellplätzen. Einig ist man sich im Ziel: Es soll ein grüner Dorfplatz entstehen.

»Eine schöne Aufgabe«, sagt Martin Grandl selbst über den Auftrag. Zunächst hatte sein Büro den Bestand und kompletten Umgriff aufgenommen, um sich dann über die Grundlagen einer Konzeptidee klar zu werden: »Wo liegt der Platz und was will ich erreichen?« Dabei gab es Vorgaben: So müssen die Grundschüler dort ein- und aussteigen, es braucht Stellplätze für Lehrer, Besucher und Turnhallennutzer. Vor allem aber soll ein grüner Dorfplatz für die Bürger entstehen, mit Bänken und mit Brunnen.

»Der Knackpunkt ist die Buslinie«, gestand Grandl, der einmal die Zufahrt zwischen Oberwirt und Kammhuber vorsieht oder alternativ direkt von der Hauptstraße zum Platz. »Dort hinein mit dem Bus, das geht nie«, urteilte dritter Bürgermeister Thomas Stippel über die erste Variante, während Grandl versicherte, man habe die Planung mit einem 15-Meter-Bus angelegt. Auch der als Zuhörer an der Sitzung teilnehmende Busfahrer kommentierte: »Das geht locker.« Er relativierte das Problem mit der Überlegung, wie oft denn tatsächlich der Bus am Tag fahre.

»Wenn dort einer parkt, kommt keiner mehr rein«, warnte Elvira Kraller, worauf zweiter Bürgermeister Ludwig Prechtl darauf verwies, dass ja künftig wesentlich mehr Stellplätze zur Verfügung stünden. »Schulbetrieb ist Vormittag, Gaststättenbetrieb am Abend«, überlegte Bürgermeister Karl Lanzinger, während Theo Pastötter auch auf die abendlichen Turnhallennutzer blickte.

»Ein kleinerer Ring wäre mir lieber«, sympathisierte Franz Vordermayer mit dem Alternativvorschlag. Er würde die Grünfläche auch näher an die Turnhalle rücken und die Autos eher nahe der Hauptstraße parken. »Was will ich?«, fragte dazu Martin Grandl, »einen Dorfplatz oder einen Vorplatz der Turnhalle?« Für einen Dorfplatz könnte sich Prechtl eine Laube oder einen Pavillon vorstellen, ähnlich wie in Kirchanschöring oder Surheim. »Für die Musi, für Konzerte und Feste – einfach als Herzstück der Gemeinde.«

Die Fläche sei nicht allzu groß, gab der Planer zu bedenken, versicherte aber, darüber nachzudenken. Roland Krammer sieht in der ersten Variante mit dem großen Busring eine »Superlösung«, bei dem Alternativ-Vorschlag hingegen ginge viel Fläche verloren. Andreas Götzinger sieht die Parkplatzsituation mit der Variante 1 deutlich verbessert. Dennoch bat Elvira Kraller, ein Parken auf den Grünflächen von vorneherein zu unterbinden, »wenn's sein muss, mit Stemp'n«.

Die Stellplätze selbst sollen mit einem mageren Schotterrasen angelegt werden, für die Verkehrsflächen favorisiert Grandl Granit-Grobstein-Pflaster. Am Platz könnte er sich einen Brunnen vorstellen, oben drauf die »schöne Frau«, eine Bronze-Statue, die jetzt im Foyer des Rathauses steht.

Erhalten will Martin Grandl den Magnolienbaum. Bei zwei anderen Stämmen ist Philipp Strohmeyer skeptisch. »Die stehen nicht optimal«, zweifelt er am Sinn des Erhalts, während Gartenbauvereins-Vorsitzende Kraller auf »stehen lassen« plädierte.

Vor einer konkreten Planung will Lanzinger die Frage eines Fahrtrechts zwischen Oberwirt und Kammhuber klären. Die »Grundidee« einer grünen Fläche mit Bänken und Brunnen aber »passt«. Da wollte ihm keiner auch widersprechen. höf

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