Im August wurde in dem mehr als 90 Jahre alten, ehemaligen Schulgebäude unter der Bauleitung von Ludwig Kneißl mit dem Innenausbau begonnen. Dazu wurde der Raum im ersten Stock geteilt und eine Wand eingezogen. Trotz dieser Maßnahme verfügt das ehemalige Klassenzimmer immer noch über stattliche 80 Quadratmeter. Platz genug, um dem ausgeprägten Bewegungsdrang der Kleinen gerecht zu werden, ihnen aber auch angemessene Rückzugsmöglichkeiten in Form einer kuscheligen Leseecke und einer großzügigen Spielecke zu bieten. Alles ist freundlich in satten Gelb-, Rot-, Blau- und Grüntönen gehalten. Die Böden wurden teilweise erneuert, die sanitären Anlagen kindgerecht ausgestattet und in einem separaten Raum befindet sich ein mächtiger Wickeltisch. Er verfügt über eine Handdusche – falls mal ein kleineres oder größeres Malheur passieren sollte – sowie über eine kleine, in die Wickelkommode integrierte Holztreppe. Über deren Stufen können die etwas älteren Buben und Mädchen der Krippengruppe selbstständig auf den Wickeltisch hinaufklettern. »Das erleichtert die Arbeit der Erzieherinnen, die die etwas älteren Kinder nun nicht mehr auf den Wickeltisch heben müssen«, erzählte Kindergartenleiterin Claudia Eder beim Rundgang mit den interessierten Eltern und Bürgermeisterin Ursula Haas.
Der Kindergarten Tengling ist dreigruppig ausgelegt. Weil die dritte Gruppe jedoch nicht zustande kam, bildete sich 2006 unter der Leitung von Maria Kaiser eine Mutter-Kind-Gruppe. Aus diesen Anfängen gründete sich eine Zwergerlgruppe, die so gut angenommen wurde, dass seit 2009 mit Ursula Unterrainer eine zweite pädagogische Fachkraft beschäftigt wird. Die Gruppe mit den zwei- und dreijährigen Buben und Mädchen kommt zweimal wöchentlich in den Räumen im ersten Stock zusammen.
Bürgermeisterin Ursula Haas freute sich über die gelungene Maßnahme. »Wir haben den Kindergarten auf den allerneuesten Stand gebracht und sind qualitätsmäßig sehr gut aufgestellt«, betonte sie. Dafür hat die Gemeinde kräftig investiert. Von den veranschlagten Kosten in Höhe von rund 124 000 Euro entfallen nach Abzug der staatlichen Förderung noch circa 40 000 Euro auf die Kommune. Neben dem Innenausbau wurde zusätzlich der Brandschutz vollständig überarbeitet; neue Brandschutztüren installiert und eine Außentreppe als zusätzlicher Fluchtweg errichtet.
Auch Kindergartenleiterin Claudia Eder ist hellauf begeistert: »Die Kinder und wir genießen den schönen großen Raum sehr. Dadurch können die zwei Kindergartengruppen entzerrt werden. Und natürlich hoffen wir, dass wir im September mit der Krippengruppe anfangen können. Es werden ja ganz viele neue Erdenbürger in Taching und Tengling erwartet.«
Denn obwohl die Kommunen gesetzlich verpflichtet sind, für Krippenplätze zu sorgen, ist noch nicht absehbar, ob man in Taching die nötige Anzahl an Kindern zusammenbringt. Bis zu zwölf Buben und Mädchen im Alter von ein bis drei Jahren können in der Tenglinger Krippengruppe aufgenommen werden. Aufgrund der Wahlfreiheit sind die Eltern jedoch nicht angehalten, ihren Nachwuchs in die örtliche Institution zu geben. Das hat zur Folge, dass die Gemeinde Taching jährlich einen fünfstelligen Betrag an andere Kindergartenträger aufzubringen hat.
Das Interesse der Eltern an der Krippengruppe war jedenfalls riesengroß. Der Elternbeirat sorgte für Speis und Trank von Groß und Klein und in ausgelassener Atmosphäre informierten sich die Mütter und Väter bei Bürgermeisterin und Kindergartenpersonal über das neue Angebot. »Mit den neuen Räumen sind wir gut gerüstet und schauen zuversichtlich in die Zukunft. Auch das sehr gute Kindergartenpersonal trägt das Projekt von der Idee her mit«, bekräftigte Bürgermeisterin Haas. Und eine begeisterte Mutter stellte fest: »Die Kinder gewöhnen sich wesentlich leichter an den Kindergartenalltag, je früher sie mit der Einrichtung und den anderen Buben und Mädchen in Berührung kommen. Ich denke, das ist genau das Richtige für meine Kleinen.« mia