Jetzt ist es dem Jäger gelungen, eines von mindestens zwei Tieren zur Strecke zu bringen. Im nördlichen Landkreis Traunstein, rund um Schnaitsee, sind schon länger Wildschweine unterwegs. Die Tiere sind gerade bei den Landwirten gefürchtet, schließlich pflügen sie ganze Felder um. »Im Herbst hat mich ein Bauer vom Hochberg angerufen, dass er glaubt, dass da Säue sind«, erinnert sich Hans Loher. In der Nähe von Bach seien die Wiesen »aufgewühlt« gewesen.
In den folgenden Wochen und Monaten fiel den Jägern dann auf, dass die Rehwildfütterungen leer gefressen waren, später sahen sie dann die Spuren der Wildschweine im Schnee. Sogar in eine Fotofalle der Jäger tappten zwei Tiere. Im Frühling fiel einem Bauern in Preising auf, dass die Keiler in sein Gerstenfeld gehen.
Etliche Nächte auf der Lauer
In etlichen Vollmondnächten warteten Hans Loher und sein Jägerkollege Franz Niedl – beide haben zusammen am Hochberg ein Revier gepachtet – vergeblich auf die nachtaktiven Wildschweine. Ende vergangener Woche ließ sich dann bei Einbruch der Dunkelheit ein Tier blicken. »Da hat es dann pressiert zu schießen«, erinnert sich Hans Loher; der Traunsteiner ist 77 Jahre alt und seit über 60 Jahren Jäger.
Vermutlich ist mindestens noch ein weiteres Wildschwein am Hochberg unterwegs. »Es muss aber keiner Angst haben, dass die Sau plötzlich vor ihm steht«, meint Hans Loher. Die Tiere würden tagsüber in tiefen, meist schwer zugänglichen Gräben liegen. »Höchstens freilaufende Hunde könnten die Tiere aufstöbern«, glaubt er.
Der Traunsteiner weiß, dass Wildschweine vor allem in großen, zusammenhängenden Waldstücken zu finden sind. In Vachendorf, im Bürgerwald, in der Pechschnait und auch bei Vogling seien die Tiere schon unterwegs gewesen.
Das erlegte Wildschwein wird jetzt zunächst auf Krankheiten untersucht werden. Wer dann das Fleisch bekommt, das steht noch nicht fest. »Wir wissen noch nicht, ob wir Jagdpächter uns das teilen«, sagt Hans Loher. san