Vorsitzender Robert Schröder zog in seinem Bericht Bilanz der Steiner Spiele 2014. Seiner Meinung nach habe das extra dafür geschriebene Stück hervorragend gepasst und auch die Inszenierung durch Regisseur Dieter Bommer sei sehr gut gewesen. Leider ließ jedoch die Zahl von insgesamt 1900 Besuchern sehr zu wünschen übrig und die Kosten konnten bei Weitem nicht gedeckt werden. »Ohne Zuschuss der Stadt gäbe es uns jetzt nicht mehr«, sagte Schröder und bedankte sich dafür bei Bürgermeister Klaus Ritter. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion darüber, was in Zukunft geändert werden könnte und wie es überhaupt mit den Steiner Spielen weitergehen soll.
Jürgen Hilse schlug vor, die Spiele nicht mehr nur auf das Mittelalter, die Burg und die Figur des Heinz von Stein zu beschränken. Man sollte vielmehr ein Freilufttheater mit verschiedenen Themen anstreben, dann sei man flexibler. Berta Berthold wies darauf hin, dass auch in der Vergangenheit schon große Defizite eingefahren worden seien. Die Aufführung am Hochschloss der Steiner Burg sei einfach mit vielen Unwägbarkeiten und notwendigen Auslagen verbunden. Sehr erfolgreich seien dagegen die letzten Steiner Spiele gewesen, die am Fuß der Felsenburg im Innenhof des Internats stattfanden.
Bürgermeister Ritter hob den Wert einer Kleinkunstbühne, wie es das Theaterchen »O« ist, hervor. Für die Stadt Traunreut brächten die Steiner Spiele einen ungeahnten Imagegewinn, es sei eine enorme Außenwerbung. Deshalb unterstütze die Stadt hier auch und habe ohne Zögern den Zuschuss zum Ausgleich des Defizits gewährt. Das Stadtoberhaupt schlug vor, um das »O« wieder bekannter zu machen und auch die Jugend besser zu erreichen, seien kleine Auftritte beispielsweise am Stadtfest oder beim Christkindlmarkt eine gute Gelegenheit.
Margret Ficker bemängelte, dass nicht mehr wie früher zwei Spielzeiten pro Jahr durchgeführt werden. »Die Aufgabe eines Theaters ist es doch, Theater zu spielen«, so ihre Meinung. Allerdings sei es zum einen mit der Terminierung nicht so einfach, weil im k1 mindestens ein Jahr im Voraus die Spielzeiten reserviert werden müssten. Außerdem mangele es mitunter auch einfach am Spielwillen der Darsteller, die nach dem großen Projekt Steiner Spiele vergangenes Jahr nicht gleich im Frühjahr wieder ein Stück einstudieren wollten, wie Stellvertretende Vorsitzende Brigitte Solder ausführte.
Für die Herbstspielzeit wurde bereits ein Casting gemacht, Marc Bouvet wird Regie führen und Premiere ist am 3. Oktober. Insgesamt sind neun Aufführungen geplant. 2016 sollte es dann nach Angaben von Brigitte Solder wieder zwei Spielzeiten geben, im Oktober im k1 und im Frühjahr »vielleicht einmal ganz woanders«.
Einen ausführlichen Kassenbericht für das Jahr 2014 gab Uschi Hefele ab. Dank des Zuschusses der Stadt Traunreut in Höhe von 16 700 Euro, 3000 Euro vom Landratsamt und 9000 Euro an Spenden konnten die Kosten für die Steiner Spiele dann doch noch aufgefangen werden. Die Vereinskasse schloss damit im letzten Jahr mit einem Plus von 2727 Euro. Wenn man jedoch das Defizit von 7000 Euro mit einbezieht, das aufgrund der vorab fälligen Ausgaben für die Steiner Spiele in 2013 entstand, so fällt die Bilanz insgesamt doch negativ aus. Das Sparguthaben, das noch von den Spielen 2009 übrig war, wurde ebenfalls komplett für die Spiele vom letzten Jahr aufgebraucht.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung waren Neuwahlen fällig. Bis auf Daniela Friedrich, die für Julia Königsfeld als zweite Stellvertretende Vorsitzende neu hinzukam, bleibt der Vorstand unverändert. Vorsitzender ist weiterhin Robert Schröder, Stellvertreterin Brigitte Solder. Die Kasse bleibt in den bewährten Händen von Uschi Hefele, Edith Huber übernimmt wieder die Aufgabe der Schriftführerin. Kassenprüfer sind Karl-Heinz Reichenberger und Silvia Stockhammer. - mix