Mehr Deutschkurse für Zuwanderer
Bei den Gesamtaktivitäten sei die VHS aber zwei Prozent unter dem Gesamtdurchschnitt in dieser Zeit gelegen. Die Anmeldungen im Fach Deutsch als Fremdsprache stiegen durch die Zuwanderung aus anderen EU-Staaten, sodass die VHS Traunstein als Goethe-Prüfungszentrum auch steigende Zahlen bei den Prüfungen für die Deutsch-Zertifikate verzeichnen kann.
Ebenfalls eine steigende Tendenz ist im Fach Englisch festzustellen, während die Teilnehmerzahlen in Spanisch, beim Malen und Zeichnen oder Werken und Basteln in den vergangenen Jahren leicht zurückgingen.
Auch die Zahlen in den EDV-Kursen sind weiterhin rückläufig, wobei im Herbstsemester 2013 das Niveau der letzten drei Jahre gehalten wurde. Die Kinder-Uni und das Studium Generale wurden wieder sehr gut angenommen – in beiden Veranstaltungsreihen gab es 269 Teilnehmer, im Jahr zuvor 228. Erfreulich sind auch die Zahlen bei den Vorbereitungskursen zur Mittleren Reife und zum Qualifizierenden Hauptschulabschluss mit derzeit 18 Leuten.
Der Gesundheitsbereich, der laut Scholz »voll im Trend« liege, war mit 2168 Anmeldungen der teilnehmerstärkste Fachbereich und hat damit seit zwei Jahren den Programmbereich Sprachen abgelöst, sagte Scholz. Im Bereich Yoga, Entspannung und Prävention seien die höchsten Teilnehmerzahlen zu verzeichnen, sodass die VHS derzeit der größte Anbieter im Landkreis sei.
Rund 26 Prozent der Kurse fielen aus
Von den 1314 geplanten Veranstaltungen im Landkreis fielen rund 26 Prozent wegen zu weniger Teilnehmer aus, wobei die meisten Kurse im EDV-Angebot des ersten Semesters ausfielen. Im Vorjahr hatte die Ausfallquote durchschnittlich bei 24 Prozent gelegen. Der Geschäftsleiter betonte, dass nicht in allen Fachbereichen eine kontinuierliche Steigerung des Programmangebots möglich sei.
Bei der Programmplanung werde auf Kursausfälle reagiert und versucht, auf neue Trends zu reagieren. Nicht nur die zahlenmäßige Ausweitung des Angebots sei wichtig, sondern ein qualitativ hochwertiges und attraktives Kursprogramm für Traunstein und die elf Außenstellen.
Einen wichtigen Arbeitsbereich der VHS bildet die Eingliederungs- und Vermittlungsagentur (EVA) für Migranten, die die VHS seit Anfang 2006 im Auftrag der Agentur für Arbeit betreibt. Kontinuierlich wurde sie in den letzten Jahren erweitert. Täglich werden Arbeitssuchende am Stadtplatz betreut.
Daneben gab es eine Reihe von anderen Projekten für unterschiedliche Zielgruppen, die die VHS mit dem Landratsamt Traunstein betreibt, zum Beispiel die Beschulung von berufsschulpflichtigen Asylbewerbern und Flüchtlingen an der Staatlichen Berufsschule in einer Vorklasse zum Berufsintegrationsjahr. Mit dem Jobcenter Traunstein gibt es außerdem ein neues Lehrgangskonzept Ü50, das die Aktivierung von erwerbsfähigen älteren Langzeitarbeitslosen zum Ziel hat.
Positiv fiel auch der Kassenbericht von Michael Büttner aus, den Peter Schmied und Martin Schweiger geprüft hatten. Die VHS Traunstein stehe gut da, ihre Liquidität sei gesichert. Sie sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die ganze Region, so Büttner. Mit den Rücklagen könnten auch in schlechten Zeiten die bisherigen Bildungsangebote aufrecht erhalten werden.
Der Betrieb der VHS finanziert sich zu 47 Prozent aus Teilnehmergebühren, zu 37 Prozent über die Aufträge der Bundesagentur für Arbeit, zu 5 Prozent über EU-Mittel für Projektförderung. Der Rest sind Zuschüsse von Land, Stadt und Gemeinden, wobei die Unterrichtsräume eine wichtige Rolle spielen. Im vergangenen Jahr hat die VHS ihren Raum für Yoga und Entspannungskurse renoviert. Auch im Verwaltungsbereich wurden Zimmer und Klassenzimmer gestrichen, was 15 000 Euro kostete.
Einstimmig war die Abstimmung bei den Neuwahlen. Im geschäftsführenden Vorstand wurde Schulamtsdirektor Otto Mayer bestätigt, im Vorstand außerdem Jutta Bräutigam, Dr. Jürgen Eminger und Wolfgang Herberich wieder gewählt. Zum ersten Semester 2014 gab Geschäftsleiter Scholz bekannt, dass die VHS im reinen Kursbetrieb in diesem Jahr sogar um sieben Prozent über dem Frühjahrsdurchschnitt der vergangenen vier Jahre liege.
Die VHS ermöglicht lebenslanges Lernen
Der Vorsitzende Altoberbürgermeister Fritz Stahl erinnerte daran, dass die VHS seit 1946 als eingetragener Verein geführt werde. Sie ermögliche Bürgern lebenslanges Lernen, persönliche Weiterentwicklung, sinnvolle Freizeitgestaltung und soziales Eingebundensein. Dass dieses Ziel so erfolgreich erreicht wurde, sei dem Einsatz von Geschäftsleiter Günter Scholz und seinem Team, aber auch dem Engagement der VHS-Mitarbeiter zu verdanken. gi