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Dekan Peter Bertram

Weihnachten ist unerschütterlich – Geistliches Wort zum Weihnachtsfest von Dekan Peter Bertram

Leid und Freud – Schmerz und Glück liegen in der Weihnachtsgeschichte nahe beieinander. Am greifbarsten wird das an der Person Marias. Der Erzählung nach muss sie sich hochschwanger auf eine Reise in die Fremde machen. Dort in Bethlehem, in der Fremde, ist kein Raum in der Herberge. Irgendwie bringt Maria ihr Kind dann aber doch zur Welt.


Schmerz und Angst der Geburt teilt sie mit allen Frauen, die einmal ein Kind geboren haben. In all ihrer Not widerfährt Maria aber auch viel Gutes. Ein Engel verheißt ihr ein besonderes Kind, ein Kind Gottes. Maria ist auf ihrer Reise nicht allein, sondern wird begleitet von Josef. Sie erlebt das Glück, Mutter geworden zu sein.

Schmerz und Glück liegen in unserer Welt nahe beieinander – und manchmal zerreißt es einen dabei fast. Im zu Ende gehenden Jahr war das intensiv zu erleben. Der Schmerz in der Welt ist so groß und so zahlreich. Auch ohne Corona.

Und dann ist da doch auch ganz viel Glück in der Welt. Ob ich es wahrnehme? Ich wünsche es mir von Herzen.

Viele könnten erzählen von beruflichem Erfolg und privatem Glück. Inmitten der Pandemie. Ein Kind ist geboren, eine Liebe neu geknüpft. Eine Wohnung gefunden, eine Erkrankung überstanden.

Auch die Weihnachtsgeschichte erzählt uns von Schmerz und Gefährdung. Sie erzählt aber zugleich von Freude und großem Glück. Mir steht das Krippenbild vor Augen: Maria mit dem Kind im Stall, begleitet von Josef, besucht von den Hirten und umgeben von himmlischen Heerscharen. Es ist ein Bild gegen den Schmerz in der Welt und gegen allen Kummer in unserem Leben. Inmitten aller Gefährdungen, inmitten von Schmerz ist die behütende, die gute Macht Gottes da. Fürchtet Euch nicht!

In einer Liebeserklärung an Weihnachten schreibt Iris Berben: » … keiner kommt daran vorbei, niemand kann sich freimachen von Weihnachten. Auch der nicht, der zornig sagt: ich mache Weihnachten gar nichts, null, nichts, weil Weihnachten ist. Also auch der macht an diesem einen Abend deshalb nichts, weil Weihnachten ist. Wunderbar: Weihnachten ist uner-schütterlich. Ich kann mir das Jahr ohne Weihnachten gar nicht vorstellen. Weihnachten hilft, die Unberechenbarkeit des Lebens auszuhalten. Auf irgendetwas muss man sich doch verlassen können.«

Für mich ist das der Trost von Weihnacht: Das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.

Welt ging verloren – Christ ist geboren. Fürchtet euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren!

Von Herzen wünsche ich Ihnen ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest!

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