Vor einigen Wochen hatte die Stadt bereits zehn Bäume in der Einflugschneise des Rettungshubschraubers umgeschnitten. Dies wurde laut Pressereferentin Carola Westermeier vom Luftamt Süd der Regierung von Oberbayern nach entsprechender Prüfung angeordnet. Es beruft sich dabei auf eine EU-Richtlinie, die die Hindernisfreiheit von An- und Abflugschneisen zu Landeplätzen zum Zwecke eines sicheren Flugbetriebs regelt.
Doch wieso wurde nun eine weitere Eiche umgeschnitten? »Mir tut es nicht nur um den alten Baum leid, sondern auch wegen den Tieren«, sagt Rosemarie Rimsl. »Was passiert jetzt mit denen, wenn am Guntramshügel bald keine Bäume mehr stehen?«, fragt die 70-Jährige. Zuständig für den nun umgeschnittenen Baum ist nicht die Stadt, sondern das Klinikum selbst. »Auch dieser Baum befindet sich in der Einflugschneise des Hubschraubers«, erklärt Andrea Sacre, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. »Er ist damals nicht mit umgeschnitten worden, weil er auf unserem Grund stand.« Von Seiten der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt sei dem Krankenhaus außerdem die Auflage gemacht worden, zu überprüfen, ob in der Eiche Fledermäuse nisten. Dies sei nicht der Fall gewesen.
Roman Schneider, der Pressesprecher vom Landratsamt, ergänzt: »Der Baum hätte auch ohne EU-Richtlinie umgeschnitten werden müssen. Der Stamm war innen ganz morsch und die Standfestigkeit war nicht mehr gegeben.« In Bezug auf die Fledermäuse sagt er: »Als Ersatz für die Fledermäuse wurden Nistkästen im nahen Umkreis der umgeschnittenen Eiche aufgehängt.« KR