Einleitend erläuterte Bürgermeister Thomas Gasser, dass bereits sein Vorgänger Franz Schießl in dieser Sache in Kontakt mit der Gemeinde Waging und verschiedenen Fachstellen gewesen sei. Zur Vorbereitung der Behandlung des Antrags von Hertlein, durch die Gemeinde einen »runden Tisch« zu initiieren, seien mehrere Gespräche nötig gewesen.
Der Auslauf des Weihers fließe über den Forstgraben in den Einzugsbereich des Waginger Sees. Das ALE beschäftige seit rund zwei Jahren einen Berater, Franz Knogler, der rund um den Waginger See mit den Landwirten Schritte zur Verbesserung der Wasserqualität erarbeitet und umsetzt. Bei einem Gespräch mit Knogler zum Thema Schnaiter Weiher habe dieser eine Zusammenarbeit in Aussicht gestellt, so Gasser. Mit einem so genannten »Beiziehungsantrag« könne das Gebiet rund um den Schnaiter Weiher im Rahmen des »Kommunalen Seenbündnisses Tachinger See - Waginger See« in die staatliche Förderung integriert werden.
Anfang Dezember hatte der Bürgermeister auch mit dem Eigentümer des Weihers gesprochen. Dieser sei bereit, die Situation und Wasserqualität des Weihers zu verbessern und einen Beitrag zu leisten. Folgendes Vorgehen habe Knogler vorgeschlagen: Zuerst soll das Einzugsgebiet des Weihers erkundet und festgelegt werden, um danach Vorgespräche mit den Landwirten und Grundeigentümern zu führen. Anschließend soll die Situation des Weihers beurteilt werden, beispielsweise bezüglich der Wassermengen oder der Funktion als Rückhaltebecken. Zusammen mit den Fachbehörden, Landwirten und Grundeigentümern werden danach geeignete Maßnahmen erarbeitet. Bevor abschließend die Einzelschritte umgesetzt werden, werden die Fördermöglichkeiten geklärt und Zuschussanträge gestellt.
»Nach Auffassung der Verwaltung ist die Einberufung eines runden Tisches nicht zielführend«, erläuterte Gasser. Diese bezweifle, dass Lösungen gefunden werden, wenn der Eigentümer mit einer Gruppe über seinen Grund und Boden diskutiert. Der aufgezeigte Weg erscheine praktikabler, da nur betroffene Personen und notwendige beziehungsweise hilfreiche Fachstellen mit einbezogen würden. Zudem würden bereits vorhandene und eingespielte Strukturen genutzt.
Hertlein zeigte sich mit dem Vorschlag der Verwaltung weitgehend einverstanden. Er erkundigte sich nach dem geplanten zeitlichen Rahmen und wann das Thema dem Gemeinderat wieder vorgelegt werde. Außerdem regte er die Einbeziehung der Biosphärenregion an. Gasser erläuterte, eine erste Begehung sei im Frühjahr geplant, sobald die Witterungsverhältnisse es zulassen. Die Gemeinde unterstütze die Fachbehörden mit Karten und Informationen über Zuflüsse und Anlieger. Der Reihe nach würden dann die Maßnahmen abgearbeitet und der Gemeinderat regelmäßig informiert. »Auch der Grundeigentümer denkt in diese Richtung«, hob Gasser die Kooperationsbereitschaft des Weiherbesitzers hervor. Bei der Suche nach Zuschüssen würde die Biosphärenregion einbezogen.
Peter Schuhbeck (FWG) begrüßte den Antrag, die »sinnvolle« Einbeziehung von Fachbehörden und das Sich-Einbringen der Betroffenen. Dritter Bürgermeister Gernot Daxer (CSU) sagte hingegen: »Meiner Meinung nach hätt’s den Antrag nicht gebraucht«. Er verwehrte sich gegen eine Darstellung, ein früherer »Badesee« sei durch das »Nichtstun« der Gemeinde verkommen, und fragte Hertlein, was denn bei einem »runden Tisch« herauskommen solle.
Hertlein erwiderte, ihm sei ein Anliegen, dass man miteinander und nicht übereinander redet. Das Ergebnis sollten die Beteiligten erarbeiten. Der Grundbesitzer sei offen für einen »runden Tisch«. Auf Vorschlag des Bürgermeisters wurde der ursprünglich geplante erste Satz im Beschlussvorschlag, dass Hertleins Antrag abgelehnt werde, gestrichen. Im Grunde sei man sich einig, dass der Zustand des Weihers verbessert werden soll. Hertleins Antrag wurde somit nicht abgelehnt, sondern von der Verwaltung nur transformiert. Der Beschluss erfolgte einstimmig. vm