Warnwesten für die Asylbewerber

Teisendorf. Im Gasthof Reiter, der seit August als Asylbewerberunterkunft dient, fand nun eine Informationsveranstaltung für die Bürger von Achthal statt, in der Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten in Bezug auf die untergebrachten Asylbewerber besprochen werden konnten. Wie schon bei der Versammlung im Vorfeld der Asylbewerberunterbringung standen unter anderem Rosemarie Heigermoser und Karl-Heinz Heinrich vom Landratsamt für die Fragen der Bürger zur Verfügung.


Momentan sind im Gasthof Reiter zehn Asylbewerber aus Pakistan und Serbien untergebracht, in diesen Tagen werden zwei weitere Frauen aus Afghanistan erwartet. Neben rund 20 Achthalern nahmen auch zwei Asylbewerber aus Pakistan an der Informationsveranstaltung teil. Diese zeigten sich sehr zufrieden mit ihrer Unterbringung und dankbar für die freundliche Aufnahme.

Stefan Wannersdorfer aus Achthal erklärte, dass es im Grunde genommen keine nennenswerten Probleme gebe, auch nicht hinsichtlich der Mobilität, die wegen der schlechten Infrastruktur von Achthal im Vorfeld als Problem gesehen wurde. Das Mobilitätsproblem wird zum einen ganz unbürokratisch durch die Anwohner gelöst, die Mitfahrgelegenheiten nach Traunstein oder Teisendorf anbieten. Zum anderen konnten den Asylbewerbern durch eine Sammelaktion des Caritasprojektes »FINA« in Freilassing mit Licht ausgestattete Fahrräder zur Verfügung gestellt werden. Davon berichtete Vertreter Fritz Schalkhauser. Außerdem übernimmt die Caritas die Fahrtkosten für wichtige Termine, stellt aber keinen Fahrdienst.

Ein insbesondere in der dunklen Jahreszeit nicht zu unterschätzendes Problem sehen die Achthaler darin, dass es im Ort selbst keinen Gehsteig und auch keinen Fußweg nach Oberteisendorf gibt. Um Unfällen vorzubeugen, werden vom Landratsamt Warnwesten für die Asylbewerber organisiert. Weitere Sachzuwendungen seien, so Schalkhauser, entweder über die Caritas Bad Reichenhall oder zweimal wöchentlich direkt vor Ort bei ihm möglich. Unter anderem sei bereits eine Tischtennisplatte gespendet worden.

Diskutiert wurden zudem Verbesserungsmöglichkeiten des Sprachkursangebotes für die Asylbewerber. Angedacht wurde hierzu eine Kooperation mit dem Verein »Hühnerstallbande«, der Deutschkurse für die in Freilassing untergebrachten Asylbewerber finanziert. Die anwesenden Achthaler sprachen sich dafür aus, die Arbeit des Vereins vermehrt publik zu machen und zu unterstützen.

Betrübt zeigten sich die Achthaler Bürger über die Rückverlegung eines bereits gut integrierten Asylbewerbers nach Österreich, der schon drei Monate im Achthal untergebracht war. Karl-Heinz Heinrich erklärte diesen Härtefall mit dem Dubliner Abkommen, nach dem Asylbewerber in dem europäischen Land untergebracht werden müssten, in dem der Erstkontakt mit den Behörden erfolgt sei.

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