Rainer Klapfenberger machte deutlich, dass die Gemeinde durch den Verkauf des Bayernparks durch den Eigentümer, eine Investorengruppe aus den Niederlanden, an den Freilassinger Unternehmer Max Aicher und die geplante Umwandlung in der Nutzung mit einem Rückgang der Übernachtungszahlen um circa 30 000 Übernachtungen pro Jahr zu rechnen haben wird. »Der Ferienpark ist in wenigen Monaten Geschichte und wir werden große Anstrengungen unternehmen müssen, um diesen Bettenverlust anderweitig auszugleichen«, so Klapfenberger, der aber den Verkauf an Max Aicher in der Gesamtbetrachtung als positiv bewertete. Einem Aufkauf des Parks durch die Gemeinde erteilte er eine klare Absage: »Gerade in diesem Fall hat die Gemeinde so vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, dass einem Verkauf an einen privaten Erwerber nichts im Wege steht. Die Gemeinde ist auch kein Immobilienmakler. Wichtig ist nur, dass die Neugestaltung sozial verträglich, finanziell ausgewogen und für den Einheimischenbedarf gesichert abläuft. Dies lässt sich hier detailliert regeln.«
Der Fraktionssprecher der SPD stellte ferner die Situation in Vorauf/Feichten dar, wo die Gemeinde mit den Stimmen der SPD jüngst die Weichen für den Erhalt als Ferienpark gestellt habe. Die laufenden Bemühungen in Vorauf zielen auf eine Intensivierung der Ferienhausvermietung ab und es zeichnen sich bereits kleine Erfolge ab. Dies seien Schritte in die richtige Richtung.
Landratskandidat Sepp Konhäuser machte seine Zielvorstellungen für den Tourismus in der Region deutlich: »10 000 Beschäftigte in der Tourismusbranche im Landkreis zeigen, wie wichtig die Tourismusbetriebe als Arbeitgeber in der Region sind. Sorgen macht mir der schleichende Rückgang der Bettenzahlen im Landkreis, in den letzten Jahren haben wir 10 000 Betten verloren. Wir brauchen einen gesunden Mix aus Hotels und engagierten Kleinvermietern. Andere Regionen in Bayern zeigen, dass durch gute Hotelbetriebe auch die Kleinvermieter am Ort profitieren können. Wir brauchen aber bessere Unterstützung für die Kleinvermieter. Eine Qualitätsoffensive und eine mögliche Verbandsgründung der Kleinvermieter, um mit einer starken Stimme zu sprechen, sehe ich als konkrete Verbesserungsmöglichkeiten.«
Als SPD-Politiker, so Sepp Konhäuser, seien ihm außerdem die faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen im Tourismusbereich wichtige Anliegen.
In der Diskussion machte Peter Mayer deutlich, wie sehr auch die Gemeindemitglieder in Siegsdorf von der touristischen Infrastruktur profitieren, etwa durch gut erhaltene und beschilderte Wanderwege, Frei- und Hallenbäder oder Sportstätten in der Region. Elisabeth Tikal begrüßte die Pläne eines Tourismusbetriebes in Hammer zur Erweiterung: »Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Tourismusangeboten steigt ständig, es ist gut, wenn sich die örtlichen Betriebe darauf einstellen.«
Zum Abschluss der Veranstaltung dankten Ortsvorsitzender Kübler und Landratskandidat Konhäuser dem ehemaligen Ortsvorsitzenden Adolf Fischer für seine 40-jährige Mitgliedschaft in der SPD. Adolf Fischer war außer als Ortsvorsitzender auch als Gemeinderat und Schriftführer für die Siegsdorfer Sozialdemokraten aktiv. Kübler überreichte eine Urkunde an seinen Amtsvorgänger und wünschte ihm für die Zukunft vor allem Gesundheit.