»In zahlreichen Kohlemeilern stellte man die für die Eisenverhüttung in der Maxhütte in Bergen und im Kössener Schmelzwerk notwendige Holzkohle her«, heißt es auf der Tafel, auf der die Köhlerei in Bildern detailliert dargestellt ist. Der Holzreichtum nahe der Grenze bei der Knappenwand im Gebiet der Rudersburg war wohl der Grund für die Auswahl des Ortes der »Tiroler Kohlstatt«.
Grenzstreitigkeiten über Jahrhunderte hinweg
»Seit dem Landshuter Erbfolgekrieg 1504 gab es über Jahrhunderte währende Grenzstreitigkeiten zwischen Bayern und Tirol. Diese führten im Bereich des Klobensteinpasses zur Errichtung einer 'Prätentionszone', also einer Vorbehaltszone bezüglich einer endgültig festzulegenden Grenzziehung«, informiert die Hinweistafel. An dieser Stelle – heute wieder bayerisches Staatsgebiet – hatten die Tiroler Knappen von der Kupfer- und Eisenhütte Kössen eine ihrer Kohlstätten.
Die hier hergestellte Holzkohle transportierten sie auf schmalem und gefährlichem Weg übers Knappeneck nach Kössen. Daneben gab es einen regen Holzkohlen-Schleichhandel von Bayern nach Tirol. Wer Holzkohle schmuggelte und erwischt wurde, wurde angezeigt und bestraft. Für die Ausfuhr einer Fuhre Holzkohle war nach dem Zollgesetz von 1819 die hohe Summe von 24 Kreuzern Zoll zu bezahlen.
Das Kohlholz wurde meist in gebauten Holzrinnen, sogenannten »Loiten«, zum Kohlplatz transportiert. Der Steinunterbau einer solchen Bringungsanlage ist oberhalb der Tafel noch zu sehen. bre