Noch ist unklar, ob und wieviele Flüchtlinge in Salzburg ankommen werden, da die Züge an der österreichisch-ungarischen Grenze halten werden. Wie die Österreichische Bundesbahn dann weiter vorgehen wird, wird sich erst zeigen. In Salzburg wurde jedenfalls ein Krisenstab eingerichtet, der die notwendigen Vorkehrungen getroffen hat, falls weitere Flüchtlinge am Hauptbahnhof ankommen sollten. Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden hat bereits zugesichert, dass die Stadt alle anfallenden Kosten für Lebensmittel und Arzneien wieder übernehmen werde. Sollten die Flüchtlinge länger in Salzburg bleiben müssen, seien Notunterkünfte vorbereitet worden, sagte Landesrat Josef Schwaiger.
Gewappnet für einen möglichen Flüchtlingsansturm ist auch die Bayerische Oberlandbahn. Zuletzt war es am Dienstag zu tumultartigen Szenen gekommen, als die ersten Züge in Richtung Deutschland fuhren. Bis zu 1500 Asylbewerber hatten die Nacht zuvor auf dem Bahnhof verbracht. Dann versuchten sie, schnellstmöglich einen Platz in einem der Züge nach München zu bekommen. Beim Meridian wurden deshalb Vorkehrungen getroffen. Bedarfsgerecht werden die Züge nach München zeitweise verstärkt, um möglichst vielen Fahrgästen einen Sitzplatz zu bieten. Möglich wird dies durch den Einsatz von Reservefahrzeugen, die während der schwachen Verkehrszeiten ohnehin zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus setzt der Meridian zusätzliches Personal ein, um die eintreffenden Flüchtlinge zu empfangen und alle Reisenden bestmöglich zu unterstützen. Bedingt durch das hohe Fahrgastaufkommen wird auch die Reinigung in den Fahrzeugen verstärkt durchgeführt. »Die Flüchtlinge haben eine harte Zeit hinter sich und sind körperlich sowie seelisch in einer Extremsituation. Wir wollen ihnen zeigen, dass sie bei uns sicher und willkommen sind«, erklärt Bernd Rosenbusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn GmbH.
»Betrieblich sind wir gut vorbereitet und auch unsere Mitarbeiter sind sensibilisiert. Wir alle arbeiten mit großem Engagement dafür, dass Reisende und Flüchtlinge gut betreut werden«, so Fabian Amini, Technischer Geschäftsführer der Oberlandbahn. jar