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Für alle habe Gott immer wieder neue Aufgaben, so Pater Gabriel bei seinem Abschiedsgottesdienst. Er wechselt in die Pfarrei Chieming.

Volles Haus zum Abschied

Bergen – Wenn die Anzahl der Gäste zum Abschied ein Maß für die Beliebtheit des Weiterziehenden darstellt, dann kann sich Pater Gabriel Budau vieler Freunde sicher sein. Die Kirchenbänke in der Vachendorfer Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt waren voll besetzt, auch die zusätzlich aufgestellten Stühle reichten nicht aus, um allen Gottesdienstbesuchern einen Sitzplatz zu bieten.


Die Gläubigen strömten aus allen vier Pfarreien des Pfarrverbands Heiliger Franz von Assisi herbei, um Pater Gabriel zu seinem letzten offiziellen Gottesdienst in Vachendorf die Ehre zu erweisen. Von den Vereinen aus Bergen, Erlstätt, Grabenstätt und natürlich Vachendorf stammten die Fahnenabordnungen, die Bürgermeister waren vertreten und auch die ehrenamtlichen Kirchenhelfer.

Wie es für Pater Gabriel üblich ist, begrüßte er zuerst die Kinder, insbesondere die, die er schon getauft hat. Unter den Besuchern erkannte er Paare, die er getraut, Familien, denen er in Trauer beigestanden ist, und Vereinsvertreter, mit denen er Vereinsfeste gefeiert hat. Für alle habe Gott immer wieder neue Aufgaben, so Pater Gabriel, so auch für ihn. Der Geistliche wird in die Pfarrei Chieming wechseln.

Nach dem Schlussgebet eröffnete Vachendorfs Bürgermeister Rainer Schroll die Dankesreden. Stellvertretend für die weiteren Gemeindevorsteher lobte er Pater Gabriels Fähigkeit, die Jugend für den Glauben und die Kirche zu begeistern. Im Namen der Ortsvereine schloss sich Alfred Gehmacher an. Er bedankte sich für die Teilnahme an Vereinsfesten und Jahrtagen.

Die Oberministranten von Vachendorf, Michael Butolo und Miriam Wettemann, dankten für die Organisation vieler Ausflüge und Spiele, sogar nach Rom reisten die Ministranten dank Pater Gabriel. Sie überreichten eine Torte sowie ein Album mit Erinnerungsfotos. Pfarrgemeinderat Rudi Obermaier meinte, Pater Gabriel habe in Vachendorf die Lehre durchlaufen und bekomme nun nach dem Gesellenbrief die Freisprechung. Zu dessen großer Überraschung übergab er Pater Gabriel ein Buch, in das die Kirchenbesucher während des Gottesdiensts geschrieben hatten.

Die Kleinen aus allen Kindergärten im Pfarrverband hatten sich vor der Kirche versammelt und zogen gemeinsam mit ihren Erziehern vor den Altar, wo sie ein Lied vortrugen. Mit einem Zitat über Luftschlösser, die ein Fundament benötigten, bedankte sich Max Wimmer aus Grabenstätt bei Pater Gabriel. Er sei zuversichtlich, dass es ihm gelinge, auch in Chieming die Fundamente für seine Ideen zu setzen.

Pater Augustin schloss den Reigen der Dankesworte ab. Es tröste ihn ein wenig, dass Pater Gabriel seine neue Pastoralheimat in der Nähe gefunden habe, und nannte ihn einen begeisterten Seelsorger. Pater Augustin erinnerte an die Zeit vor fünf Jahren, als er händeringend nach einem Mitbruder gesucht habe. Pater Gabriel weilte damals in Köln und wollte von dort auch nicht weg. Als er dann aber in Bayern ankam, nahm er die neue Aufgabe wie selbstverständlich an. Das werde auch in Chieming so sein, dessen war sich Pater Augustin sicher.

Nach dem Schlusssegen bedankte sich Pater Gabriel auf seine Weise. Vor dem Altar nahm er von sich und dem Altardienst ein »Selfie« auf, das er sogleich auf Facebook postete. Er sei gespannt, wie viele »Likes« er dafür bis zum Abend erhalten werde, so der Geistliche.

Nach der kirchlichen Feier lud Rudi Obermaier alle Anwesenden zu einem Imbiss ins Pfarrheim ein. Neben der Möglichkeit mit Pater Gabriel noch persönliche Worte zu wechseln, konnte man dort auch den Gesängen des Kirchenchors und der Gruppe Lichtblick lauschen. Zudem unterhielten drei Bläser der Blaskapelle Holzhausen-Vachendorf die Gesellschaft mit adventlichen Weisen. Augenscheinlich waren nicht nur Pater Gabriel selbst, sondern auch alle Gäste vom zahlreichen Abschiedsbesuch ergriffen. fb

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