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Tuba-Spieler Pinguin Moschner (von rechts) und Künstler Manfred Feith-Umbehr bei der Vernissage zum »chairity«-Projekt. (Foto: vom Dorp)

Vier rote Stühle mitten im Dorf

Übersee – Seit dem Wochenende sorgen vier unterschiedlich große, rote Stühle des Künstlers Manfred Feith-Umbehr für einen attraktiven Blickfang im Überseer Ortszentrum. Zur Eröffnung des Projekts »chairity« waren unerwartet viele Einheimische und Gäste gekommen. Die meisten nutzten auch die Gelegenheit zu einem Besuch des benachbarten, monatlichen Dorfmarkts.


Zur Begrüßung ließ Mit-Initiatorin Maria Steinert noch einmal die Entstehungsge-schichte des Projekts Revue passieren. Begonnen hatte alles im vorigen Jahr mit der Wiederbelebung des Natur-Labyrinths auf der Beste-Wiese, einem ehemaligen Projekt mit Volksschulkindern aus dem Jahre 2008.

Das damalige Labyrinth war zwischenzeitlich durch die Auflösung der Hauptschule in Übersee und dem Weggang der damaligen Initiatoren und Lehrer Paul Dorsch und Michael Hegenbart nach Grassau und Rosenheim in Vergessenheit geraten. Lediglich der damalige Vorsitzende des Schulfördervereins, Franz Holzner, ver-hinderte mit seinen regelmäßigen Mähaktionen der Wege ein totales Verwildern und legte somit den Grundstein für die Wiederbelebung 2014 durch eine Privatinitiative von Maria Steinert, Margarete Winnichner, Michael Hegenbart und Corinna Stellmann.

Bei dem steten Bemühen des Teams für Verschönerungen und Verbesserungen »ihres« Labyrinths war man auf die Idee gekommen, attraktive Ruheplätze zu schaffen. Die Begegnung mit dem Skulpteur, Maler, Autor, Bühnenbildner, Produzent und Regisseur Feith-Umbehr führte dann zu dem Stuhlprojekt.

Der Künstler aus Lippstadt, der seit 2004 auch in Unterwössen lebt und arbeitet, installierte zwei seiner Stühle im und am Labyrinth und zwei weitere auf der weitläufigen Beste-Wiese. »Innehalten, zur Ruhe kommen und entschleunigen«, das sei nach den Worten des bei der Vernissage anwesenden Künstlers der Sinn seiner vier roten Stühle.

Seine Vielseitigkeit stellte Feith-Umbehr mit der Lesung kleiner Texte voller Witz und Zeitgeist unter Beweis. Für die musikalische Seite sorgte Pinguin Moschner aus Köln mit seiner Tuba und seinem Alphorn.

Die Installationen, die auch zum Sitzen und Klettern benutzt werden dürfen, sollen vorerst sechs bis sieben Monate an ihrem Standort bleiben. Laut Feith-Umbehr sei anschließend auch ein Verbleib auf Dauer möglich. bvd

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