Aufgewachsen mit zwei Schwestern und zwei Brüdern am Bauernhof in Freiweidach, musste sie daheim schon früh helfen. Auf die Frage, ob sie in der Jugend auch mal etwas angestellt habe, meinte sie lachend: »Zum Anstellen hat es nichts gegeben, für so etwas war keine Zeit«. Während des Krieges fehlten die Männer und die Frauen mussten die schwere Arbeit in der Landwirtschaft allein leisten.
Als junge Frau kam sie in Stellung zu einem Bauern in Piesenhausen, wo sie ihren späteren Mann Georg, kennenlernte, der dort seinen Cousin besuchte. Georg war verwitwet und hatte zwei Töchter, Katharina und Johanna. 1947 heiratete das Paar. Schleching, wo sie eigentlich gar nicht so recht hinwollte, wurde ihre neue Heimat. 1952 zogen sie in der »Siedlung« in Ettenhausen in ihr eigenes Haus.
Wie viele Schlechinger vermieteten sie Zimmer an Feriengäste. Das Gepäck wurde damals noch mit dem »Leiterwagerl« transportiert. »Es war eine schöne Zeit mit vielen Erinnerungen«, meinte Liesl. Einige Erinnerungsstücke an die Gäste stehen noch in der Stube. 1964 kam der gemeinsame Sohn Johann Georg zur Welt. Schon seit 1979 ist Liesl verwitwet. Heute lebt sie mit Tochter Johanna und deren Ehemann Max im gemeinsamen Haus. Tochter Katharina wohnt im nahen Raiten und feierte ebenfalls mit. Fünf Enkel gehören zur Familie.
Unter den vielen Gratulanten waren auch Bürgermeister Josef Loferer und Mesnerin Barbara Hell für die Kirche. Außerdem ist die frühere »Röckefrau« bis heute Mitglied beim Schlechinger Trachtenverein »d’Gamsgebirgler«, der ebenfalls mit einer Abordnung gratulierte. bre