Geschlossen wurde auch die österliche Fatschnkindl-Sonderausstellung vom Krippenverein Inn-Salzach zu dessen 25-jährigem Jubiläum. Unter dem Begriff »Fatschnkindl« versteht man ursprünglich ein in Windeln straff gewickeltes Kleinkind. Heute werde der Begriff fast ausschließlich mit dem Jesuskind verbunden.
Das aus dem späten 18. Jahrhundert stammende sieben Meter hohe Heilige Grab wurde bis etwa 1960 am Gründonnerstag nach der Messe im Altarraum aufgebaut und blieb bis zum Karsamstag stehen. Bei der Auferstehungsfeier wurde die Christusfigur bei feierlicher Orgelmusik und Donner mit einer mechanischen Vorrichtung in die Wolken des Heiligen Grabes emporgezogen, um die Auferstehung zu versinnbildlichen. Georg Beilhack, der 24 Jahre Mesner in der Pfarrei war, kümmert sich um die Erhaltung des Heiligen Grabes und um das ganze Sakralmuseum.
Er berichtete auch, dass die sechs Glocken im Kirchturm weithin anerkannt eines der schönsten Geläute in Bayern bilden und eine bewegte Geschichte hinter sich haben, was auch mit dem Beschlagnehmen für Rüstungszwecke im Zweiten Weltkrieg zusammenhängt. Die erste dieser Glocken sei im Jahr 1912 vom Besitzer des Knogleranwesens gestiftet worden, das Anwesen, in dem sich heute das Reit im Winkler Rathaus befindet.
Unter den etwa 270 Exponaten sind alte, goldbestickte Messgewänder, schwere Karfreitagsratschen, die alten, aus Holz gefertigten Kreuzwegstationen, Heiligenstatuen, goldene Teile vom früheren Hochaltar, Krippen und viele weitere sakrale Gegenstände. Eine Tafel mit den Bildern der fünf Reit im Winkler Primizianten von 1949 bis 1998 ist ebenfalls sehr informativ.
In der kommenden Sommersaison werden die Führungen durch dieses sehenswerte Sakralmuseum wieder aufgenommen. sh