Georg Steinmaßl, Vorstand vom Festzeltinitiator DJK Otting, sagte in seiner Begrüßung, dass man auch im 51. Jahr der Vereinsgründung in den drei Festtagen viel zu feiern habe. Umso mehr freue er sich über den Besuch der Ministerin. Sei die Gemeinde doch »ned amoi so lang, wie in Minga a U-Bahn-Station.«
Der Bayerische Defiliermarsch, traditionsgemäß gespielt beim Auftrittsmarsch des Bayerischen Ministerpräsidenten passe, »damit du dich schon mal daran gewöhnst«, so Wagings CSU-Ortsvorsitzender Karl Heinz Neumann. Zweiter Bürgermeister Matthias Baderhuber stellte den hohen gemeindlich-gesellschaftlichen Wert heraus, den das Bierzelt in Otting für die Dorfgemeinschaft habe und dankte den vielen Helfern, die sich im Festzelt für den Verein engagierten.
»Das Geld muss erst verdient werden«
Landrat Siegfried Walch nutzte die Gelegenheit, auf die wirtschaftliche Stärke der Region hinzuweisen, betonte aber, dass diese kein Selbstläufer sei: »Das Geld muss erst einmal verdient werden.« Es sei wichtig, dass die Bayerische Wirtschaftsministerin in die Region komme, sei es doch nötig, dass der ländliche Raum gefördert werde und mit Blick auf die großen Metropolen nicht ins Hintertreffen gerate. Mit Aigner gäbe es eine klare Fürsprecherin für den ländlichen Raum: »Da bist du unsere Anwältin, unser Garant.« Er stellte die gute Zusammenarbeit heraus, die es zwischen dem Landratsamt und dem Wirtschaftsministerium gebe.
Die Bayerische Wirtschaftsministerin ging zu Beginn ihrer gut knapp einstündigen Rede auf das Thema Integration ein und zeigte auch Verständnis für den regionalen Ärger über kontrollbedingte Wartezeiten an den Grenzen. Die »herausragende Herausforderung« der Integration müsse gelingen. Gleichzeitig erwarte man, dass sich die ins Land gekommenen Menschen integrieren würden und die heimische Lebensweise respektieren und achten würden. Dass dies auch über die Migranten hinausgehe, wurde mit dem Nebensatz deutlich, dass zu Bayern eben auch »Kirchturmläuten und Kuhglockenläuten« gehörten.
Die Region besteche durch eine hervorragende wirtschaftliche Entwicklung, es herrsche faktisch Vollbeschäftigung. Bayern verzeichne auch innerhalb Deutschlands einen Zuzug, was auch mit guten Zukunftsperspektiven zu tun habe: »Bei uns ist alles besser. Und gut so ist es«, so Aigner, die den Erfolg auf landesweiter und regionaler Ebene auch damit verknüpfte, dass die CSU regiere, wie sie in einem Seitenhieb auf Nordrhein-Westfalen deutlich machte.
Sie wolle alles tun, um den ländlichen Raum voranzubringen. Dies gelte beispielsweise auch für den Kraftakt, die Digitalisierung in der Breite voranzutreiben. Ihre klare Haltung machte sie im Dieselskandal deutlich: »Schummelsoftware geht gar nicht. Da muss ohne Wenn und Aber nachgebessert werden.« Gleichzeitig sei mit der CSU ein Dieselverbot nicht zu machen. »Das ist eine kalte Enteignung.« Man wolle das Thema technologisch lösen, man stehe für Evolution und nicht Revolution.
Merkel-Lob trifft auf Donner-Grollen
Mehrfach sprach sie sich lobend über Bundeskanzlerin Angela Merkel aus, die mit kühlem Kopf und klarer Perspektive handle. Das Gelächter und der Applaus der Anwesenden im Festzelt galt dabei dem umgehend und punktgenau einsetzenden Donner eines Gewitters.
Bundestagsabgeordneter Dr. Peter Ramsauer betonte, dass Bayern für Sicherheit stehe. Chaotische Zustände wie im Rahmen des G-20-Gipfels in Hamburg hätten sich in Bayern nicht abgespielt. Den Dieselskandal, bei dem die Schlagworte »Aufklärung« und »in Ordnung bringen« seien, dürfe nicht zum Angriff auf die deutsche Automobilindustrie lancieren. »Da hört für mich der Spaß auf«, betonte er. awi