Kreisvorsitzender Peter Stocker zeichnete den Gasthof Beilmeier in Trostberg für 70 Jahre Mitgliedschaft aus. Außerdem betonte er, dass die Branche händeringend nach Fachpersonal suche.
Die Zahl der Auszubildenden habe sich im Vorjahr zwar etwas stabilisiert, dennoch sei die Situation »äußerst schwierig«, so der Kreisvorsitzende. Beim Gastro-Frühling am 24. April in München werde man sich präsentieren und entsprechend Imagepflege betreiben. Bei Fragen zum Bestandsschutz und Brandschutzkonzept sowie zur Gefährdungsbeurteilung riet Stocker, sich vom Verband beraten zu lassen.
»Rückgrat des Tourismus«
»Mit Peter Stocker habt ihr einen aktiven Mann an der Spitze, der auch mal den Mund aufmacht und sagt, was Sache ist und was anders laufen muss«, lobte der stellvertretende Bezirksvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (BHG) Adalbert Lutz. Bei der Preisgestaltung gelte es, selbstbewusster zu sein, denn der Kunde sei bereit, Qualität anzuerkennen und auch entsprechend dafür zu bezahlen, so Lutz.
Dr. Thomas Geppert, der Landesgeschäftsführer von DEHOGA Bayern, brach eine Lanze für die Gastronomen und Hoteliers und bezeichnete sie als »Rückgrat des Tourismus«. Die Bedeutung der Branche sei enorm und werde weiter wachsen. »39 500 Betriebe, 400 000 Erwerbstätige und 10 000 Auszubildende, die zusammen 15,8 Milliarden Euro erwirtschaften« – dies alles zeige die »Systemrelevanz des Gastgewerbes«, so Geppert. Hotellerie und Gastronomie seien die regionalen Wirtschaftsmotoren und die Garanten einer positiven ländlichen Entwicklung. Die Fortexistenz der familiengeführten mittelständischen Unternehmen müsse unbedingt gesichert werden, denn »stirbt das Wirtshaus, stirbt das Dorf, ohne Gastronomie kein Tourismus«, warnte Geppert.
Unerlässlich sei die Flexibilisierung des starren Arbeitszeitgesetzes, das dem Wirtschaftsstandort Deutschland schade, so Geppert. Eine monatliche Obergrenze von 48 Arbeitsstunden reiche aus. Die bestehende tägliche Arbeitszeitgrenze von acht Stunden, in Ausnahmefällen zehn Stunden, sei »nicht mehr zeitgemäß«, so Geppert. Über 50 Prozent der Gastronomie- und Hotelleriebetriebe hätten deswegen seit 2015 ihre Öffnungszeiten reduziert oder ihr Leistungsangebot eingeschränkt sowie über 30 Prozent ihre Ruhetage erhöht. Ein Unding sei es zudem, dass Hotel- und Restaurantbetreiber bis zu 13 Stunden wöchentlich mit Bürokratie beschäftigt seien. Eine Reduzierung der Umsatzsteuer auf alle Lebensmittel auf sieben Prozent würde der Branche enorm helfen, so Geppert.
Erfreuliche Zahlen konnte Kassier Josef Trummer junior vermelden. »Wir können den Mitgliedern im Bereich Einkauf helfen und diese profitieren von den ausgehandelten Preisvergünstigungen«, betonte der Geschäftsführer der 1991 gegründeten Gastronomie Einkaufs GmbH (GEG) Wilhem Fechtig.
Für die gute Zusammenarbeit mit der BHG/DEHOGA-Kreisstelle Traunstein bedankte sich der Geschäftsführer des Chiemgau-Tourismus, Stephan Semmelmayr, und warb für die Schaffung von »strategischen Geschäftsfeldern«.
Tourismus spielt eine wichtige Rolle im Landkreis
Der Tourismus spiele im Landkreis Traunstein eine »wichtige Rolle«, betonte die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber und lobte die hiesigen Wirte und Hoteliers. Ziel müsse es sein, »die Spitzenleistungen in unserer Wirtschafts- und Tourismusregion zu erhalten und auszubauen«, meinte Schmidhuber und wünschte »alles Gute und weiterhin viel Erfolg«.
Geehrt wurden neben dem Gasthof Beilmeier in Trostberg für 70 Jahre Mitgliedschaft auch das Hotel-Gasthof Edelweiß in Siegsdorf und das Hotel Restaurant Ruhpoldinger Hof in Ruhpolding für 60 Jahre Treue und der Gasthof Ott in Staudach-Egerndach für 50 Jahre. Seit über 40 Jahren Mitglied ist das Hotel Restaurant Malerwinkel in Seebruck. mmü