Alte Uferpromenade bleibt
»In Sachen neuer Chiemseeufer-Gestaltung sind wir jetzt einen mühevollen Schritt weiter gekommen«, stellte Nitschke in der Sitzung erleichtert fest. Im Rahmen der geplanten Bebauungsplanänderung waren zuvor über 20 Stellungnahmen von Behörden und Privatpersonen mit ebenso vielen Beschlüssen abgearbeitet worden.
Die wesentlichste Veränderung gegenüber den bisherigen Plänen ist der Status quo für die Julius-Exter-Promenade. Durch die geplante Verlegung der Straße im Norden »wäre es zu einer biotopzerschneidenden, negativen Wirkung auf die Natur und den Artenschutz gekommen«, wie es in etlichen Einwänden formuliert wurde. Nun wird die Straße lediglich verbreitert.
Eine weitere maßgebliche Veränderung ist die deutliche Verkleinerung der Grundfläche für die Erweiterung des Segelclub-Gebäudes. Der Segelclub selbst hatte die Pläne von einer Erweiterung der Jugendhütte von 20 auf 60 Quadratmeter zurückgezogen. Die weiteren Eingaben und Einwände betrafen im Wesentlichen den Natur- und Artenschutz sowie die Klärung von Ausgleichsflächen und das Festhalten an den Sammelparkplätzen. Die Änderungen müssen nun in den Plan eingearbeitet werden, der dann nochmals öffentlich ausgelegt wird.
In diesem Zusammenhang gab Bürgermeister Nitschke bekannt, dass sich Rudolf Ehrenleitner, Firmenchef von »Chiemseer Dirndl und Tracht« und Träger der Bürgermedaille von Übersee, dazu bereit erklärt hat, eine Aussichtsplattform am Seeufer zu sponsern. Der Aussichtspunkt zwischen Seewirtschaft und Chiemgauhof soll drei Meter in den See hinein gebaut und mit Hinweisen über die Berge und den See versehen werden. Marianne und Rudolf Ehrenleitner haben die Gemeinde in der Vergangenheit bereits mit vielen Maßnahmen finanziell unterstützt.
Zuschuss für Torfbahnhof
Nachdem der Museumsverein Torfbahnhof Rottau in eigener Trägerschaft bleibt, hatten sich die Gemeinden Übersee, Grassau und Bernau entschlossen, jeweils 2000 Euro Zuschuss zur Aufrechterhaltung des Museumsbetriebes in diesem Jahr zu gewähren. Nun hat auch der Gemeinderat Übersee mehrheitlich für die Fortschreibung des Zuschusses von 2000 Euro für das Jahr 2013 und die Folgejahre gestimmt. Die Unterstützung wird allerdings nur gezahlt, wenn dazu Geld im Haushalt bereitsteht, die Trägerschaft beim Verein bleibt und sich die Gemeinden Grassau und Bernau gleichermaßen beteiligen. Nach jedem Kalenderjahr verlangt die Gemeinde zudem einen Verwendungsnachweis.
Bus zur Montessorischule
Für derzeit 17 Kinder aus Übersee soll demnächst eine Schulbuslinie zur Montessorischule und zum Integrativen Kinderhaus in Grassau eingerichtet werden. Die Übernahme der Finanzierungslücke von etwa 1500 Euro pro Schuljahr hat der Gemeinderat einstimmig abgesegnet. Den Zuschussantrag hatten 17 betroffene Eltern gestellt.
Nach den Recherchen der Eltern kostet der Bus für die morgendliche Hinfahrt – wegen unterschiedlicher Schulschlusszeiten kommt eine Mittagsfahrt nicht infrage – insgesamt 6426 Euro pro Schuljahr. Davon würde der Schulträger 1530 Euro zuschießen. Die Eltern haben sich darüber hinaus zu einem Eigenanteil von 3000 Euro bereit erklärt, was 20 Euro pro Monat und Familie entspricht. Für die Finanzierungslücke von 1896 Euro wurde nun ein Zuschuss beantragt.
Bürgermeister Marc Nitschke plädierte für 1500 Euro, »auch wenn wir dazu gesetzlich nicht verpflichtet sind.« Dritter Bürgermeister Alois Huber (CSU) würdigte vor allem das Entgegenkommen der Eltern und signalisierte ebenso Zustimmung wie Erika Stefanutti (Freie Bürgerliste). »Die Kinder fühlen sich dort sehr wohl«, so die Jugendreferentin. Anton Stefanutti (Grüne) war dafür, 1800 Euro zu übernehmen: »Wir sollten damit ein Zeichen setzen.« Nach derzeitigen Überlegungen soll der Schulbus vom Unterland über Feldwies und Übersee direkt zur Montessori Schule fahren und dort um 8.10 Uhr eintreffen. bvd