»Übersee ist nach Meinung vieler Bürger in der Region die Müllkippe vom Achental«, sagte Sigrid Schönberger vor rund 180 Personen im voll besetzten Saal des Gasthauses Hinterwirt. Ihr Unmut zielte dabei nicht nur auf die ihrer Meinung nach »katastrophalen Zustände« während des Festivals und unmittelbar danach, sondern auch auf die Langzeitwirkung des sogenannten »Kleinmülls«, der auf dem Gelände verbleibt. »Wir verderben uns unsere Wiesen«, warnte sie.
Hans Thullner sah das ähnlich: »Dieser Kleinmüll, der nicht von den Reinigungsaktionen des Maschinenrings direkt nach dem Festival erfasst wird, verbindet sich mit dem Humus und reichert sich dort an.« Er appellierte an die Verantwortungsträger, sich darüber Gedanken zu machen. Bürgermeister Marc Nitschke entgegnete darauf, dass das Gelände nach dem Festivalende sauber gereinigt werde. Wenn dies ungenügend sei, müssten sich die Bauern äußern.
Der Gemeindechef räumte in diesem Zusammenhang ein, »dass heuer vieles schlecht gelaufen ist«. Man habe aber bereits alle Weichen für künftige Verbesserungen gestellt. Unter dem Beifall einiger Anwesender stellte er aber auch klar: »Wenn man den Chiemsee Summer haben will, wird man immer auch Einschränkungen akzeptieren müssen.«
Die Frage von Sepp Schmid, ob der Veranstalter eine Art Zwangs- oder Bußgeld zahlen müsse, wenn Auflagen nicht eingehalten würden, bejahte der Bürgermeister. Laut Nitschke sei dies in der Vergangenheit auch schon geschehen. (Ein weiterer Bericht von der Bürgerversammlung folgt.) bvd