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Foto: pixabay Symbolbild

Über die Texte der Preisträger

Blinky Palermos »Coney Island« hatte sich Annika Reuter als Kunstwerk ausgesucht und ihrem Text den Titel »Farben« gegeben. Die vier farbigen Quadrate inspirierten die Jungautorin.


Sie beschreibt ein »totales Versinken im Erleben eines Kunstraumes und der dort gezeigten Werke bis hin zur Selbstentäußerung«, wie es die Jury ausdrückte. Es sei sicherlich kein einfacher Text, über den man einfach mal so hinweglesen könne.

Sabine Spiegelberger hatte es das Kunstwerk »Portraitübung« von Uwe Lausen angetan, und ihr Wettbewerbsbeitrag trägt den Titel »Arbeit«. Im Text geht es zunächst vor allem um ein Geräusch: »Klack-Klack-Klack«. Der Leser erfährt, dass es ein Hinweis auf einen Bürojob ist, eine Arbeitssituation, die krank macht, entfremdet, entmenschlicht, letztlich sogar die Lust zu leben nimmt. Am Ende des poetischen Textes steht jedoch die Befreiung, sprich Kündigung. Der Text überzeugte die Jury durch ein »klares, brisantes Thema, durch seine Leidenschaft und seinen überlegten Aufbau«.

Ebenfalls Uwe Lausen wandte sich Colleen Landmann zu und wählte das Kunstwerk »Geometer« aus, zu dem sie ihre Geschichte »Körpermetrie« verfasste. Sie behandelt darin den Optimierungs-, vor allem aber den Schönheits- und Schlankheitswahn der heutigen Zeit. Sie benennt den Wahnsinn des »immer höher, immer weiter, besser« und stellt fest: »Nein, so bin ich nicht.«

Der vierte Text »Was ist ein Sturm?« von Joelle Sutter bezieht sich auf das Kunstwerk »The Ligthning Field« von Walter de Maria. Wenn auch ein Sturm beschrieben wird, geht es im Kern der Geschichte dennoch nicht um dieses Wetterereignis per se. Es geht vielmehr um eine Beziehungsgeschichte, Verlustängste, Scheitern. Die Jury dazu: »Besonders gefallen haben uns die sprachlichen Eruptionen, sozusagen das Hinausschreien des Scheiterns.« 

mix

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