Lex, der seit Jahresbeginn immer mehr Aufgaben von Lindlacher übernommen hatte und in dieser Zeit in seine neue Funktion hineinwachsen konnte, wird ihn dann am 31. Mai endgültig »beerben«. Lindlacher habe auch in schwierigen Angelegenheiten immer die richtigen Worte gefunden, so Lex, mit Vorliebe im Hintergrund gearbeitet und hinterlasse große Fußstapfen. »Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft auf deinen Rat zählen können«, wandte sich Lex an seinen Vorgänger. Unter ihm hatte er 1987 seine Ausbildung begonnen und ist seit 1990 in der Gemeindeverwaltung tätig.
»In den 30 Jahren unserer Zusammenarbeit habe ich dich, lieber Andi, als loyalen, ehrlichen, sachkundigen und aktiven Geschäftsleiter und Kollegen erleben dürfen«, lobte Bürgermeister Schützinger. In dieser Zeit habe man große Investitionen getätigt und viele Baumaßnahmen durchgeführt, darunter der Umzug der Gemeindeverwaltung ins Schloss, die Kanalisierung wesentlicher Gemeindeteile, der Chiemsee-Ringkanal, der Bau einer neuen Schule, der Feuerwehrhäuser und der Kindergärten, Erschließungsmaßnahmen, Bauhof, Sportanlagen, die Sanierung der Erlstätter Turnhalle und zuletzt der Bau der Turnhalle Grabenstätt. Das Wohl der Gemeinde, der Bürger und seiner Kollegen sei für Lindlacher stets oberster Grundsatz gewesen, so Schützinger.
Berufliche Laufbahn begann bei der Stadt Traunstein
Lindlacher begann seine berufliche Laufbahn nach dem Volksschulabschluss 1963 als Dienstanfänger bei der Stadt Traunstein begonnen. Dort machte er die Ausbildung in der Verwaltung und schloss die Bayerische Verwaltungsschule 1968 mit der Anstellungsprüfung zum mittleren Dienst ab. 1971 erfolgte die Beförderung vom Stadtassistenten zum Stadtsekretär und 1973 erhielt er die Zulassung zum Aufstieg in den gehobenen Dienst. Nach der Versetzung in seine Heimatgemeinde Grabenstätt am 1. August 1973 wurde Lindlacher 1976 auf Lebenszeit verbeamtet und schloss die Anstellungsprüfung für den gehobenen Dienst ab. Am 1. Januar 1977 wurde dem frischgebackenen Gemeindeinspektor die gemeindliche Geschäftsleitung übertragen. 1978 berief man ihn zudem zum Standesbeamten. 1980 folgte die Beförderung zum Gemeindeoberinspektor und 1981 die Prüfung zum Diplomverwaltungswirt (FH) bei der Regierung der Oberpfalz. Und als ob ihn seine umfassende Geschäftsleitertätigkeit noch nicht ausgelastet hätte, war er ab 1980 auch noch 25 Jahre örtlicher Presseberichterstatter.
Der Verabschiedung, die von Harfenistin Katharina Wiesholler musikalisch umrahmt wurde, wohnten 80 Personen bei, darunter Pater Augustin, Zweiter Bürgermeister Robert Muggenhamer, Dritter Bürgermeister Maximilian Wimmer, amtierende und unlängst ausgeschiedene Gemeinderäte, derzeitige und frühere Gemeindemitarbeiter und -auszubildende, Bürgermedaillenträger, Vertreter des Gemeindekindergartens und der Schule sowie andere Weggefährten Lindlachers. Dass er ein wahrer Kenner »seiner Gemeinde« ist, bewies Lindlacher auch beim »Millionenquiz«, das seine Kolleginnen Evi Moritz und Ilse Rönsch charmant moderierten. Sie bedankten sich im Namen der Belegschaft für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und überreichten ihm unter Applaus und bei sprühenden Wunderkerzen den »Hauptgewinn«. Zudem kann sich Lindlacher auf einen Urlaub mit seiner Frau in seinen geliebten Südtiroler Bergen freuen. Nicht nur für seine große Leidenschaft, dem Wandern, wird er nun mehr Zeit finden. mmü