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Sängerin Eva Norel, die auf ihre Gage verzichtete, begeisterte bei der Spendengala mit ihrer einzigartigen Stimme. (Foto: Müller)

Über 33 000 Euro für bedürftige Kinder

Chieming – Ein voller Erfolg war die große Spenden-Gala zugunsten des UN-Kinderhilfswerks Unicef auf Gut Ising. Am Ende kam eine stolze Summe von 33 140 Euro zusammen, also noch einmal rund 7000 Euro mehr als bei der gelungenen Premiere im Vorjahr. Das Geld soll bedürftigen Kindern im Irak, in Syrien, im Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik zugute kommen.


Informativ und humorvoll durch das Programm führte der bekannte Journalist und Fernsehmoderator Gerhard Schmitt-Thiel, der sich riesig darüber freute, dass »ich heute wieder für Unicef in den Ring gehen darf«. Nicht zuletzt seinen Überzeugungskünsten war es zu verdanken, dass bei der Versteigerung von Kunstwerken insgesamt 7700 Euro zusammenkamen. Auch die Tombola lockte mit feinen Sachpreisen, die von regionalen Unternehmen gespendet worden waren. Den Rest erledigten die bestens gelaunten knapp 160 Gäste, die für den guten Zweck gerne ihre Geldbeutel öffneten.

Traumatisierten Kindern Schutz bieten

Erst in diesem Jahr sei sie in den gefährlichen Nordirak gereist, um sich vor Ort ein Bild von der katastrophalen Lage der Flüchtlinge zu machen, erzählte Claudia Graus, Stellvertretende Vorsitzende von Unicef Deutschland. Eigentlich sei sie ein strikter Kriegsgegner, doch im Nordirak und in Syrien sehe sie auf dem Weg zum Frieden »keine andere Möglichkeit mehr, als den IS militärisch zu zerschlagen.« Graus zufolge ist die westliche Welt beim Kampf gegen die Terroristen »aber leider zu langsam«, sodass das Ganze »in einen Flächenbrand ausarten« könnte. Derzeit gehe es dort für Unicef vor allem darum, in den Flüchtlingslagern Zelte und Winterkleidung zur Verfügung zu stellen und den teilweise schwer traumatisierten Kindern bestmöglichen Schutz zu gewähren.

Etwas aus der Fassung geriet der routinierte Moderator und Versteigerungskünstler Schmitt-Thiel nur einmal, als ihm nämlich Professor Dr. Herbert Graus, der Ehemann von Claudia Graus, ein gerade für 1000 Euro ersteigertes Gemälde des einst im Chiemgau beheimateten Künstlers Julius Exter schenkte. Ebenfalls für 1000 Euro wechselte ein Gemälde von Walter Lothar Brendel den Besitzer, ein Kunstwerk einer hiesigen Künstlerin brachte 900 Euro ein. Zwei erotische Damen-Fotografien des Fotografen Helmut Newton wurden für 1200 und 1800 Euro ersteigert. Ein hochwertiges Dirndl, das seiner neuen Besitzerin noch auf den Leib geschneidert wird, erzielte 1800 Euro. Nur bei einem Gemälde aus dem Nachlass von Prinzessin Pilar von Bayern, das diese wahrscheinlich sogar selbst gemalt hatte, stießen auch die überragenden Versteigerungskünste von Schmitt-Thiel an ihre Grenzen. »Dieses Bild, das würde doch wirklich nirgendwo stören«, merkte er schmunzelnd an, es half aber alles nichts.

Für ein akustisches Vergnügen sorgte die Sängerin Eva Norel, die die Besucher mit ihren internationalen Hits, Balladen und eigenen Songs in ihren Bann zog. Passend dazu zeigte ihr Lebensgefährte, der bekannte Chiemgauer Filmer Gogol Lobmayr, seine beeindruckenden Naturfilme, die auf verschiedenen Kontinenten entstanden sind.

»Unicef kann man vertrauen«

Insgesamt 36 Sponsoren hatten sich unter anderem bei den Tombola-Preisen und bei der Finanzierung des Gala-Dinners und der Technik eingebracht. Dass man die exklusive Spenden-Gala auch im kommenden Jahr mit den Sponsoren im Vier-Sterne-Superior-Hotel Gut Ising veranstalten werde, versprach dessen General Manager, Christoph Leinberger, der die Gäste eingangs auch im Namen der Gutsbesitzer-Familie Magalow begrüßt hatte. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef sei einfach eine Organisation, »der man vertrauen kann«, stellte Leinberger klar. mmü

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