Das Stück spielt in den frühen fünfziger Jahren in Scheibling. Im oberbayerischen Dorf muss Bürgermeister Hilgermoser (Christian Berreiter) um sein Ansehen bangen. Eine für ihn äußerst peinliche Sache droht aufzufliegen. Auch die Gemeinderäte, der Landmaschinenmechaniker Riedlechner (Toni Winkler) und Bäckermeister Söllbeck (Gerhard Huber), sind wohl in die ominöse Angelegenheit verwickelt. Dem gestrengen Pfarrer (Rudi Laar) sollen sogar schriftliche Beweisstücke vorliegen.
Gestresstes Gemeindeoberhaupt
Außerdem hat seine unvernünftige Tochter Fanny (Kathi Tasser) mit dem Schullehrer Martin (Anderl Perschl) angebandelt – das gefällt den Eltern gar nicht. So braucht das gestresste Gemeindeoberhaupt die Hilfe des verständnisvollen Hausarztes (Heinz Huber).
Seine resolute Ehefrau Urschl (Heidi Jung) sucht zusammen mit der Gfeilerin (Agnes Gerl) einen passenderen Schwiegersohn. Der Moser Jakl (Wolfgang Helmberger) soll es sein, der mit seiner vermögenden Mutter Adelheid (Inge Sturm) eine prächtige Almwirtschaft betreibt. Ihre Tochter Fanny will davon aber nichts wissen. Gerade als sie mit ihrer Freundin Marianne (Julia Huber) die missliche Lage bespricht, meldet die Dienstmagd Vroni (Barbara Gastager), dass einer da sei, »der sich 's Sach' und 's Dirndl anschaun möcht«. Um Zeit zu gewinnen, tauschen die beiden Freundinnen schnell die Rollen – und prompt verliebt sich der eingetroffene Ehekandidat Jakl in die falsche Braut. Das führt zu Missverständnissen, und weil die dunkle Vergangenheit die Ratsmitglieder einzuholen scheint, kommt es zu Turbulenzen im Haus des Bürgermeisters...
Bis in die kleinen Rollen gut besetzt
Die Theatermannschaft spielte glänzend. Nicht nur die verzagte Schicksalsgemeinschaft der »drei Dorfheiligen«, die bauernstolze Bürgermeisterin und die jungen Liebesleute, sondern auch alle kleineren Rollen waren überzeugend besetzt. Besonders erfreulich war, dass mit Wolfgang Helmberger und Barbara Gastager wieder zwei Nachwuchsleute neu dabei waren. Traudi Huber und Inge Sturm entwarfen und gestalteten geschickt eine schöne und authentische Bühneneinrichtung. Für passende Frisuren und Masken leisteten Fine Oberlechner, Christa Märkl und Traudi Huber wertvolle Arbeit. Die Technik ist bei Rudi Guggenberger, Rudi Pannier und Christian Berreiter in den besten Händen. Als Souffleuse war wieder Gusti Grafetstetter im Einsatz.
Karten für die weiteren Vorstellungen gibt es bei Gusti Grafetstetter jeweils von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Telefon 08629/1260. cw