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Traunstein wird Filmstadt

Seit einem Jahr laufen die Planungen, jetzt wird es immer konkreter: Der ARD-Film »Der Himmelsstürmer« soll ab Ende September in Traunstein und Umgebung gedreht werden. Vertreter der Bavaria Fernsehproduktion waren gestern Vormittag am Traunsteiner Stadtplatz, um eine Besichtigung vor Ort vorzunehmen und mit Vertretern der Stadt, des Landratsamtes und von Chiemgau Tourismus das Prozedere zu besprechen. Der Kontakt zum Filmteam kam durch Kreisrat Heinz Wallner zustande.


»Wir wollen das Herz Traunsteins richtig gut verkaufen«, sagte Herstellungsleiter Sascha Ommert. »Es sollen schöne Bilder vermittelt werden«, fügte er hinzu. »Damit die Leute danach sagen, hier möchte ich gerne Urlaub machen.« Es solle sehr viel Heimatgefühl vermittelt werden, unterstrich Producerin Stephanie Krenzler.

Einziges Problem dabei: Der Traunsteiner Stadtplatz ist einige Tage lang fest in den Händen der Filmcrew, die aus 40 bis 45 Leuten besteht. Der Hauptdrehort ist der Bereich direkt vor dem Maibaum mit Blick auf die Stadtpfarrkirche, dort wird ein Kiosk aufgebaut.

Mit Verkehrsbehinderungen ist zu rechnen

Die Parkplätze in diesem Bereich sind damit für die Zeit des Drehs nicht verfügbar, der Stadtplatz muss teilweise für den Verkehr auch ganz gesperrt werden. »Wir machen uns ein wenig Sorgen, ob das verkehrstechnisch überhaupt möglich ist«, betonte Aufnahmeleiter Claus Meding. »Wenn das nicht geht, brauchen wir schnellstens einen Plan B«, betonte Ommert.

Sie diskutierten mit Zweitem Bürgermeister Hans Zillner, Manfred Bulka und Christian Hennike von der Stadtverwaltung die verschiedenen Möglichkeiten der Sperrung. Die Filmcrew möchte insgesamt vier oder fünf Tage in Traunstein drehen. »Wir könnten das auf zwei Wochen verteilen«, bat Ommert an. Die Behinderungen für den Verkehr wären dann nicht geballt in einer Woche. »Ich denke, wir bekommen das schon hin«, so Bulka. Sein Kollege Hennike händigte der Filmcrew ein offizielles Antragsformular sowie Pläne des Stadtplatzes aus.

»Unsere Unterstützung haben sie«, betonte Zillner. »Wir freuen uns darauf.« Auch Christian Lücke, Geschäftsführer von Chiemgau Tourismus, zeigte sich begeistert: »Das ist ein sehr spannendes Thema und es ist das erste Mal, dass in Traunstein ein Spielfilm gedreht wird.« Er betonte, dass es sehr wichtig sei, dass Traunstein auch gut und oft im Film zu sehen sein wird. Krenzler versprach: »Das wird so sein, es werden etwa öfters die Ortstafeln zu sehen sein.«

Ein genauer Zeitplan für den Dreh steht bisher noch nicht fest. Gedreht wird aber im Zeitraum vom 24. September bis zum 24. Oktober. Angesetzt sind 21 Drehtage. »Es wäre wünschenswert, wenn wir schon Ende September hier in Traunstein sein könnten«, sagte Krenzler. Mit Behinderungen am Stadtplatz ist dann schon gut eine Woche vorher zu rechnen. »Dann müssen wir mit dem Aufbau beginnen«, sagte Produktionsleiter Jürgen Klauser. Aber in diesem Zeitraum seien noch keine Straßensperrungen notwendig, ergänzte er.

Im Film geht es um eine junge Dame, die einen Kiosk betreibt. Ihr Problem dabei: Sie hat eine große Rechenschwäche. Auch privat ist bei ihr einiges im Argen: Sie hat große Probleme mit ihrem Vater. Als sie sich dann auch noch verliebt und ein Onkel aus Amerika nach Traunstein zurückkommt, ist das Chaos erst einmal perfekt. Ob es ein Happy End gibt, wollte Stephanie Krenzler noch nicht verraten. In den Hauptrollen werden Friedrich von Thun (»Die Verbrechen des Professor Capellari«) und Jule Ronstedt (»Wer früher stirbt, ist länger tot«) zu sehen sein.

Ausstrahlung zur besten Sendezeit geplant

Der Film wird in der ARD gezeigt – und zwar laut Stephanie Krenzler zur besten Sendezeit am Freitag um 20.15 Uhr. Der genaue Sendetermin steht jedoch noch nicht fest, aller Voraussicht nach wird er 2013 oder 2014 ausgestrahlt.

Doch bis dahin ist noch ein weiter Weg. Die Filmcrew hat bis zum Drehstart noch einiges zu erledigen: Neben dem genauen Zeitplan müssen jetzt noch Büroräume in Traunstein gefunden werden. »Denn wir verlegen unser komplettes Produktionsbüro in der Zeit des Drehs nach Traunstein«, betonte Ommert. Zudem müssen jetzt noch passende Hotels gesucht werden und auch mit den Geschäftsleuten, Wirten und Anwohnern am Stadtplatz sollen Gespräche geführt werden.

Geht der Dreh gut über die Bühne, hat Heinz Wallner, der zusammen mit Landrat Hermann Steinmaßl und Christian Lücke die ersten Gespräche mit dem Filmteam in München führte, auch gleich noch weitere erfreuliche Nachrichten: »Der Film ist ein Test. Funktioniert alles, dann könnten künftig durchaus mehrere Produktionen bei uns gemacht werden.« SB

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