Er regte an, mit dem Unternehmen über Anlieferzeiten und eine Regelung der Zu- und Ausfahrt zu sprechen. »Wir sollten es wenigstens versuchen und nachfragen«, forderte Dzial. Ritter erklärte dazu, dass eine Festlegung von Verkehrszeiten kaum zu verwirklichen sein werde. Das sei nicht Aufgabe der Stadt. Dzial ließ diese Aussage aber nicht auf sich beruhen: »Ich nehme an, dass Sie Herr Bürgermeister nicht oft auf dieser Straße unterwegs sind und sich der Situation nicht bewusst sind«, konterte er.
Im Bereich der Ampel an der Kreuzung Ecke Traunring/Werner-von-Siemens-Straße, an der sich auch die Zu- und Ausfahrt des Betriebsgeländes befindet, herrschten teilweise chaotische Verkehrsverhältnisse, betonte Dzial, der als Einziger den Antrag auf Bebauungsplanänderung ablehnte. »Ich stimme deshalb dagegen, weil sie nicht reagieren«, wetterte er in Richtung Stadtoberhaupt und kündigte an: »Wir werden uns in einem Jahr wieder unterhalten.« Wie berichtet, möchte die Firma, die Abdichtungen und Verklebungen für den Bau- und Industriesektor herstellt, ihren Traunreuter Standort ausbauen. Die Produktion des Werks soll nach Aussagen des Unternehmens in den nächsten Jahren um mehr als das Doppelte gesteigert und die Emissionsbelastung entscheidend verringert werden. Auf dem Werksgelände an der Werner-von-Siemens-Straße sollen eine Siloanlage und ein Tankcontainerlager errichtet werden. Dazu müssen die Baugrenzen erweitert werden. Geplant sind neun zirka 15 Meter hohe Silos für das Rohmaterial und ein oberirdisches Tankcontainerlager. Die Produkte, die in Traunreut entwickelt und produziert werden, werden weltweit vertrieben.
Weiter segnete das Gremium die Empfehlung des Bauausschusses ab, den Bebauungsplan im Gewerbegebiet Hörpolding zu ändern. Der Antragsteller, die BWU-Gruppe, möchte ein Pelletslager mit Umfüllanlage bauen. Die festgesetzte Firsthöhe würde dadurch allerdings überschritten. Überragt wird die Höhe durch das Abfüll- und Beschickungsrohr sowie zwei Wartungsebenen mit Geländer auf dem Silo und am Ende des Rohres mit Notleiter.
Ausgehend von der ortsplanerischen Vertretbarkeit einer solchen Anlage, sei aus Sicht des Landratsamtes Traunstein eine Bebauungsplanänderung mit punktueller Festsetzung der erforderlichen Höhen für die technische Anlage aber vorstellbar, sagte Gerold Tutsch vom städtischen Bauamt. Auf Anfrage des Gremiums hieß es, dass sich der Lkw-Verkehr durch die Anlage, in der die Pellets angeliefert und abgefüllt werden, um sie dann wieder an Kunden in der Umgebung auszuliefern, in Grenzen halte. Laut Stadtverwaltung beschränke sich der Lieferverkehr auf 20 Lastzüge pro Woche. ga