Und die Ruhpoldinger wollen neue Maßstäbe setzen. Für das Festzelt mit einer Grundfläche (ohne Küchen- und Schankzelte) von 135 Mal 40 Meter wurden 250 Meter Kanal und an die 700 Meter Wasserleitungen verlegt. Die doppelstöckige Bühne mit integriertem Festbüro wurde bereits von »Festbauleiter« Dominik Zeller und seiner Truppe in der Eishalle fertiggestellt. Sie wird bei Bedarf wieder zerlegt und ins Festzelt umgesiedelt. Auch das Grundgerüst des Altars, nach einem Entwurf von »Jimmy« Franz Angerer, für den Festgottesdienst am 20. Juli steht. Die Mitglieder der Seniorenpartie des Vereins zeichnen dafür verantwortlich und haben sich bewusst für eine Mischung aus Tradition und Moderne entschieden.
Die Zugeinteilung mit Festgespannen und Kutschen, 45 Musikkapellen und bisher über 7500 gemeldeten Trachtlern aus nah und fern wird derzeit zusammengestellt und an der einen oder anderen Stelle noch optimiert.
»Unterhaltungsdirektor« Hans Steinbacher hat seine Planungen für das zehntägige Festprogramm schon vor über einem Jahr begonnen und Anfang des Jahres größtenteils abgeschlossen. Neben den klassischen Programmpunkten wie Tag der Betriebe, Gauheimatabend, einem Weinfest mit der Ruhpoldinger Partnergemeinde Ihringen, einem hochkarätig besetzten Volksmusiktreffen und einem zünftigen Oberkrainer-Abend mit Alpensound treten auch die »SEER« aus dem Salzkammergut und der Keller Steff mit der Band »LaBrassBanda« auf.
Die beiden letzten Programmpunkte waren dem Gauverband etwas zu modern, was zu einigen Irritationen und Kontroversen führte. »Aber letztlich müsse man«, so Festleiter Feil, »dieses Fest auch touristisch für den Fremdenverkehrsort Ruhpolding sehen und das extrem Eignahte wird uns in der heutigen Zeit nicht weiterbringen.« Man laufe Gefahr, den Bezug zur Realität zu verlieren. Das arg strapazierte »Mia san Mia« sei grundsätzlich positiv zu bewerten, aber eben nur dann, wenn man offen, aufgeschlossen und tolerant sei, und jeder künstlerischen Richtung eine Daseinsberechtigung zugestehe.