Zusammen mit vier Freunden war Stefanie Enzinger am 17. März im Embachkar im Salzburger Bezirk Zell am See zu einer Skitour aufgebrochen. Die Lawinenschutzausrüstung hatte die Gruppe an diesem Tag vergessen – obwohl zu diesem Zeitpunkt erhebliche Lawinengefahr herrschte. Es sollte ihnen zum Verhängnis werden.
Auf 1700 Metern Höhe löste die Gruppe eine 200 mal 400 Meter große Nass-Schneelawine los. Die Teisendorferin und ein 70 Jahre alter Österreicher wurden erfasst. »In wenigen Sekunden waren wir mittendrin. Ich wollte noch meine Hände vors Gesicht halten, aber die Lawine war so stark und hat sie mir immer wieder weggerissen«, erzählt Stefanie Enzinger im Interview mit dem Fernsehteam.
Als die Lawine stoppte, konnte sich die 50-Jährige keinen Millimeter bewegen, der Schnee war eiskalt und hart wie Beton. Nur ein kleines Luftloch rettete ihr Leben. »Ich habe einfach versucht, ruhig zu atmen«, so die 50-Jährige. Gleichzeitig sei ihr aber auch bewusst gewesen, dass ihr Körper »irgendwann nicht mehr mag«. Eineinhalb Stunden spürte sie die Angst, dass jeder Atemzug der letzte sein könnte. In diesem Moment gingen ihr viele Dinge durch den Kopf: Die Familie, die Kinder, aber auch die noch nicht bezahlte Autorechnung.
Währenddessen suchten Bergretter mit Lawinenhunden intensiv nach der Teisendorferin und hörten bald auch ihre Hilfeschreie. »Irgendwann habe ich die Hundeschnauze an meinem Kopf gespürt«, erinnert sich Stefanie Enzinger. Das war für sie der Augenblick, an dem sie loslassen konnte.
Die Retter gruben sie sofort aus und brachten die 50-Jährige mit starken Unterkühlungen in die Klinik. Schwerer verletzt wurde ihr 70-jähriger Begleiter. Schneemassen hatten ihn gegen einen Baum gedrückt. Dennoch konnte er noch Alarm schlagen. Ihr Begleiter ist mittlerweile auf dem Weg der Besserung und auch Stefanie Enzinger kann sich daheim in Teisendorf von dem schrecklichen Erlebnis erholen. apo