Beim Neubaugebiet in der Vogelau im Süden von Teisendorf sollen eine einheitliche Verkehrsregelung und die Einführung einer Tempo-30-Zone geprüft werden. Am Rotkreuzweg stellte sich heraus, dass ein an einer Abzweigung eingebauter Zweizeiler irreführend ist und so die Abzweigung mit einer Grundstückseinfahrt verwechselt werden könnte. Hier gelte jedoch rechts vor links. Bei einem möglichen weiteren Ausbau der Ortsstraße soll die Gestaltung eventuell verändert werden, um Klarheit über die Vorfahrt zu schaffen.
Bisher keine Beschwerden gegen Einbahnstraße
An der Schützenstraße wurde probeweise eine Einbahnregelung eingeführt. Bisher gingen dazu noch keine Beschwerden ein. Bei einer späteren Neugestaltung des gesamten Bereichs südlich der Poststraße könne man schauen, ob sich die Einbahnstraße bewährt hat oder nicht.
Zu einem Antrag auf eine 70er-Beschränkung zwischen der Bundesstraße und dem Kreisverkehr im Westen von Teisendorf stellte die Polizei fest, diese Beschränkung sei nicht nötig, da ein Großteil der Fahrer auf diesem kurzen Stück wohl nicht auf Tempo 70 beschleunigen könne.
Besichtigt wurde auch die Abzweigung von der Bundesstraße in Richtung Kreisverkehr, wo es bereits zwei tödliche Unfälle gab. Laut Polizei liegt jedoch dort noch kein Unfallschwerpunkt vor. Auch seien die Unfallursachen – die Blendwirkung der Sonne, überhöhte Geschwindigkeit und Missachtung der Vorfahrt – auch nicht einheitlich. Mit einer speziellen Messmethode soll nun das Tempo von 85 Prozent der Fahrzeuge ermittelt werden.
»Da müssen wir dranbleiben und dort einen Kreisverkehr hinbringen«, betonte dazu Andreas Neumeier (CSU). Dieser drossele das Tempo. Es gebe genügend Beispiele für Kreisverkehre an Bundesstraßen. Seine Fraktionskollegen Georg Wetzelsperger und Gernot Daxer (zweiter Bürgermeister) betonten, es gelte, von Gemeindeseite klar einen Kreisverkehr zu fordern, unabhängig vom Ergebnis der Messung.
In Ainring gibt es sogar eine Ampel an der Bundesstraße
Auch Edwin Hertlein (Grüne) konnte die Sichtweise der anderen Verkehrsschau-Teilnehmer nicht nachvollziehen. Er führte einen »Präzedenzfall« an: In Ainring sei an der Bundesstraße eine Ampel eingeführt worden; noch idealer wäre dort ein Kreisverkehr gewesen, wenn es die Grundstückssituation erlaubt hätte. Im Kreishaushalt würden auch Mittel bereitgestellt für einen Kreisverkehr oder eine Ampel. Auch Thomas Egger (CSU) drängte auf einen Kreisverkehr und verwies auf die schlechte Sicht durch die Sträucher.
Verständnis äußerten Wetzelsperger und Peter Schuhbeck (FWG) dafür, dass an der Ludwig-Thoma-Straße nach der Abzweigung von der Kreisstraße oft mehrere Lkw stehen. Wetzelsperger regte an, in der Gemeinde einen Parkplatz für heimische Berufskraftfahrer einzurichten.
Die von Bürgern gewünschte Beschränkung auf Tempo 30 ist in Öd, Gumperting und Wimmern nicht möglich, so das Fazit der Verkehrsschau. Öd sei keine geschlossene Ortschaft. Im Gemeinderat wurden zwei Alternativen angeregt, um das Tempo zu drosseln: das Aufstellen von Ortsschildern oder die Einführung eines anderen Tempolimits, die in solchen Weilern möglich ist.
Wimmern und Gumperting sind nach Ansicht der Polizei durch viele Kurven unübersichtlich, weshalb ohnehin nicht so schnell gefahren werden könne. Da die Vorfahrtsregelung in Gumperting nicht ganz klar ist, werden an drei Stellen noch Vorfahrtsschilder aufgestellt.
Mathias Spiegelsperger (Grüne) verwies auf die vielen Kinder und andere Ortsteile mit Tempo 30 wie Stegreuth. In Stegreuth sei die Situation anders, weil die gerade Straße zum Schnellfahren verleite, erklärte dazu Bürgermeister Thomas Gasser.
Hertlein warnte davor, »mit zweierlei Maß« zu messen; wenn, dann müsste das Tempo-30-Schild in Freidling, das sich bewährt habe, auch sofort weg. Gesetzgebung werde auch durch praktisches Handeln am Ort verändert. Die Gemeinde müsse ein Zeichen setzen. Es schade keinem, wenn er mit 30 durch Gumperting oder Wimmern fahren muss.
Verstärkte Messungen gefordert
Für verstärkte Messungen plädierte Elisabeth Aschauer (Grüne); das helfe am meisten. Keine Aussicht auf Erfolg habe wohl der Antrag auf Tempo 30 an der Wimmerer Straße in Teisendorf, so Veronika Gruber. Messungen hätten gezeigt, dass im Schnitt nur 28 bis 33 km/h gefahren werde. Sie hätten jedoch auch ein hohes Verkehrsaufkommen bestätigt.
Abgeraten hat die Polizei aus haftungsrechtlichen Gründen von der viel diskutierten Entfernung der Leitplanken bei Wonnau. Peter Schuhbeck (FWG) regte einen zusätzlichen Postkasten am Rathausplatz an, da die Marktstraße zu bestimmten Zeiten durch das Posteinwerfen blockiert werde. Laut Gasser brachte die Gemeindeverwaltung dies bereits bei der Postdirektion in Rosenheim vor. vm