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Stephan Hellmuth (links) ist der neue Fach-Kreisbrandmeister Jugend und Kreisjugendwart der Feuerwehren im Landkreis Traunstein. Bei der Dienstversammlung der Kommandanten im Inspektionsbereich Traunstein Land 2 wurde er offiziell von Kreisbrandrat Hans Gnadl begrüßt. (Foto: Volk)

Stephan Hellmuth ist neuer Kreisjugendwart der Feuerwehren

Grabenstätt. Stephan Hellmuth ist neuer Kreisjugendwart der Feuerwehren im Landkreis Traunstein. Bei der Dienstversammlung der Kommandanten und Stellvertreter der 20 Feuerwehren im Inspektionsbereich Traunstein Land 2, die im Feuerwehrgerätehaus in Grabenstätt stattfand, stellten Kreisbrandrat Hans Gnadl und Kreisbrandinspektor Georg König das neue Mitglied der Kreisbrandinspektion vor.


Hellmuth ist seit acht Jahren Jugendwart der Feuerwehr Eisenärzt. Er hat die Aufgabe als »Fachkreisbrandmeister Jugend« – so die offizielle Dienstbezeichnung – von Florian Reiter aus Tengling übernommen, der das Amt nach drei Jahren aus beruflichen und privaten Gründen niederlegte. Hellmuth wird die Jugendarbeit künftig im Team mit drei Bereichsjugendleitern leiten. In jedem Inspektionsbereich soll es einen eigenen Bereichsjugendleiter geben.

Auch neue Medien wie Facebook nutzen

»Die Zahl der Jugendlichen insgesamt geht zurück und um jungen Nachwuchs buhlen viele Vereine und Institutionen«, sagte Hellmuth. Die Feuerwehren müssten neue Wege der Nachwuchswerbung gehen und dazu auch neue Medien nutzen – zum Beispiel Facebook. »Wenn Ausbildung und Kameradschaft stimmen und der Spaß an der Sache nicht zu kurz kommt, dann bleiben die Jugendlichen auch nach dem 18. Lebensjahr als Aktive bei der Feuerwehr«, zeigte sich Hellmut überzeugt.

Die Jugendarbeit und der Nachwuchs war auch ein bedeutender Punkt im Jahresrückblick von Kreisbrandinspektor Georg König. 53 Buben und Mädchen haben die Jugendleistungsprüfung erfolgreich abgelegt, so viele wie seit vielen Jahren nicht mehr. Im Vorjahr waren es nur 32 Anwärter. Erfreut zeigte sich König auch über die 107 Teilnehmer beim Wissenstest der Feuerwehrjugend. Auch der Kreisjugendfeuerwehrtag, an dem über 500 Jugendliche teilnahmen und den die Feuerwehr Erlstätt organisiert hatte, sei Grund zum Optimismus.

Die erfreulichen Zahlen dieses Jahres dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Jugendgewinnung zum zentralen Thema der Feuerwehren werden müsse. »Nachwuchsprobleme erkennen und handeln«, lautete Königs Aufforderung. »Die Jugendwarte nehmen dabei eine enorm wichtige Rolle ein«, machte er deutlich.

Lob für die Teilnehmer der Leistungsprüfungen

Sehr zufrieden ist der Kreisbrandinspektor mit der Bilanz der erfolgreich absolvierten Leistungsprüfungen bei den Aktiven. Die Prüfung der Leistungsprüfung »Löschen« legten 107 Dienstleistende (2011: 152) ab, bei der »Technischen Hilfeleistung« waren es 165 Teilnehmer (2011: 66). König würdigte vor allem die Feuerwehren Erlstätt, Inzell, Vogling und Siegsdorf, die herausragend viele erfolgreiche Prüfungsteilnehmer verzeichnen konnten. Die Leistungsprüfung, insbesondere das Üben und die Vorbereitung darauf, sei eine hervorragende Art der Ausbildung der Grundkenntnisse. An den beiden Truppmann-Lehrgängen in Siegsdorf und Grassau nahmen 45 Feuerwehrler teil. Bewährt und fortgeführt wird auch der Fachlehrgang »Technische Hilfeleistung«, bei dem sich 24 Aktive fortbilden ließen.

Alois Geisreiter aus Vogling war zehn Jahre als Schiedsrichter für die Kreisbrandinspektion tätig. Er legte sein Amt nieder und wurde von Kreisbrandinspektor König für seine langjährige und zuverlässige Arbeit gewürdigt. König überreichte eine Fotocollage als Geschenk. Die Nachfolge Geisreiters als Schiedsrichter im Inspektionsbereich übernimmt Alois Mayer, der ebenfalls von der Feuerwehr Vogling kommt.

Heuer waren es schon über 900 Einsätze

Rund 900 Einsätze haben die Feuerwehren im Inspektionsbereich in diesem Jahr bewältigt. Damit leisten die 20 Feuerwehren im Achental und südlichen Trauntal etwa ein Drittel aller Einsätze im Landkreis. Die Palette reichte vom Absturz eines Segelflugzeuges, einem spektakulären Lkw-Brand auf der Autobahn, vielen Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten, darunter dem 100-Meter-Absturz eines Motorradfahrers in die Tiroler Achen, einem Gefahrguteinsatz wegen Ammoniakaustritt in der Eishalle Ruhpolding sowie vielen Brandalarmierungen.

König verwies auch auf die enormen Verbesserungen durch die Integrierte Leitstelle Traunstein. Die zeitgleiche Alarmierung von Rettungsdienst und Feuerwehren und das sogenannte »Routing«, bei dem das geeignete Rettungsmittel mit dem kürzesten Anfahrtsweg zum Einsatzort alarmiert wird, habe die Effektivität enorm gesteigert. Die Floriansjünger müssen sich jedoch auch im Klaren darüber sein, dass sie häufig als Erste und vor dem Rettungsdienst am Unfall- oder Brandort eintreffen. Dies erfordere gute Kenntnisse der Ersten Hilfe.

Kreisbrandrat Hans Gnadl informierte über aktuelle Themen und hob dabei die Einführung des Tetra- oder Digitalfunks hervor. Der Kreisfeuerwehrchef sprach sich mit Nachdruck für eine baldige Realisierung aus und forderte die Kommandanten auf, sich für die neue Kommunikationstechnik stark zu machen. »Wir brauchen den Tetrafunk, und er wird sich auch nicht verhindern lassen!« Ein zuverlässiges Funksystem trage entscheidend, bei Leben zu retten und Sachwerte zu schützen, so der Kreisfeuerwehrchef. Fachkreisbrandmeister Christof Grundner berichtete über Neuerungen im Bereich Atemschutz, insbesondere über die für den September 2013 geplante Inbetriebnahme der Rauchdurchzündungsanlage auf dem Gelände des Bauhofes in Übersee, die der Aus- und Fortbildung von Atemschutzträgern diene.

Peter Pfaffinger, Leiter der Polizeiinspektion Grassau, würdigte die hohe Professionalität und das große Engagement der Feuerwehren bei den Einsätzen. Die Zusammenarbeit mit der Polizei funktioniere stets reibungslos und sei von vertrauensvoller Kollegialität geprägt. »Die Feuerwehren sind für die Polizei unentbehrlich und aus dem System zum Schutz der Bürger nicht mehr wegzudenken.«

Grabenstätts Bürgermeister Georg Schützinger zollte den Feuerwehren im Namen aller Rathauschefs des Inspektionsbereichs Respekt für ihre ehrenamtliche Arbeit und die ständige Einsatzbereitschaft sowie für Zeit und Mühen, die für Aus- und Fortbildung und Übungen aufgewendet werden. pv

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