Einen langen Traum habe er sich damit erfüllt, so erzählte er in seinem Reit im Winkler Domizil, einer Blindauer Gästepension, und es sei herrlich, auf diese Art zu reisen. »Ich habe in so kurzer Zeit noch nie so viele Menschen kennengelernt«, die Menschen reagierten interessiert, neugierig, fröhlich auf das ungewöhnliche Gefährt samt seinem Fahrer, einem gelernten Landmaschinentechniker.
»Den Traktor kenne ich schon seit Anfang der sechziger Jahren, damals habe ich ihn als Mechaniker immer gewartet«, so Wietfeld. Durch einen glücklichen Zufall sei er 40 Jahre später in den Besitz der Zugmaschine gelangt und habe sie komplett überholt. Zum 65. Geburtstag nun fasste er den Entschluss, mit dem Wohnanhänger bis nach Rom zu tuckern. Aus diesem Traum wurde allerdings nichts – in Meran wurde er von der Polizei aus dem Verkehr gezogen: Weil aus den Papieren hervorging, es handele sich um »Ackerschlepper«. Als solcher, so sahen es die Carabinieris, dürfe er einen Wohnwagen aber nicht ziehen.
Knapp zwei Wochen dauerte es, bis er über das deutsche Konsulat neue Schriftstücke vorweisen konnte, aus dem »Ackerschlepper« war nun eine »Zugmaschine« geworden. Da durfte er zwar sofort weiter fahren, »nach Rom wollte ich aber nicht mehr, man sagte mir, ich könnte jederzeit wieder aus dem Verkehr gezogen werden«.
So kam er über den Großglockner bis nach Reit im Winkl ehe es – schön gemächlich – weiter in seine Heimat geht: nach Müden an der Aller im Landkreis Gifhorn, weit über 700 Kilometer noch. »Aber es eilt nichts, wenn ich einen schönen Platz finde, dann bleibe ich einfach den einen oder anderen Tag dort.« ost