Nach einem sehr kurzweiligen und schüleraktivierenden Vortrag wurde an vier Stationen das Gelernte erprobt. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel zuerst anhand des Textilkreislaufs, welche Prozesse und vor allem auch Wege nötig sind, damit ein T-Shirt entsteht. Auch über den geringen Arbeitslohn von Näherinnen in fernen Ländern wie Bangladesch oder Indien, die schlechten Arbeitsbedingungen im Allgemeinen dort oder das nicht vorhandene Arbeits- und Streikrecht wurde diskutiert. »Wie viele T-Shirts habt ihr eigentlich in eurem Kleiderschrank?«, frage Almuth von Königslöw vom Weltladen Prien. Eifrig fingen die Jugendlichen an nachzurechnen, abzuschätzen und waren dann selbst über die meist große Menge an T-Shirts und Kleidung in ihren Schränken überrascht. Eingestehen mussten sich auch alle Schülerinnen und Schüler, dass sie nur wenige Lieblingskleidungsstücke besitzen und primär diese tragen. Im Gespräch kamen sie auch darauf, dass es viel sinnvoller ist, wenige, aber dafür gern getragene Stücke zu besitzen, die fair und nachhaltig produziert sind. Und falls dann doch eines kaputt gehen sollte, so kann man dieses reparieren, flicken oder einen Textilkleber verwenden.
Stolz berichteten die Schüler der siebten Klasse, dass sie im vergangenem Jahr einen Nähmaschinenführerschein gemacht haben und nähen können. Wenn ein Kleidungsstück dennoch so untragbar geworden ist, solle man dieses nicht in den Restmüll schmeißen, sondern sich Alternativen überlegen. Hierfür hatten die Schüler viele Ideen. Neben dem Secondhandladen und Kleidertauschpartys wurde natürlich auch der Kleidercontainer genannt. Außerdem kann man viele Stücke auch gut selbst recyceln und wiederverwenden. In einem Workshop lernten die Schülerinnen und Schüler, aus alten, unbrauchbaren Kleidungsstücken Blumentöpfe zu gestalten.
Einig waren sich am Ende alle, dass wir mehr darauf achten sollten, wie und welche Kleidung wir konsumieren und wie wir mit den Textilien schließlich auch umgehen.
So reicht es außerdem vollkommen, wenn man vielleicht zehn bis 15 T-Shirts in seinem Kleiderschrank hat und nicht mehr über 60. fb