Seniorenbeirat enttäuscht

Traunstein. Die Ablehnung des Stadtrates, den vom Seniorenbeirat der Stadt auf dem Wochingerspitz geplanten Mehrgenerationenplatz mit Senioren-Fitnessgeräten einzurichten, war Thema der öffentlichen Sitzung des Beirats. Kritisiert wurde die ablehnende Haltung der CSU und des VdK-Ortsverbandes gegenüber den Senioren-Fitnessgeräten. Positiv sah der Vorsitzende Dieter Reichenau allein die Tatsache, dass der Stadtrat zumindest die Anschaffung der Fitnessgeräte beschlossen hat.


Kopfschütteln hatte Dr. Frieder Klein für die Haltung des VdK übrig, alte Leute würden lieber häkeln, stricken und basteln. Hinter den Geräten stehe doch das Training von Gleichgewicht und Koordination älterer Menschen. Der Standort wäre sehr gut gewesen. »Zu den anderen geht doch eh niemand hin«, meinte Klein.

Der Stellvertretende Vorsitzende Schorsch Niederbuchner wünschte sich ein Rederecht für den Seniorenbeirat im Stadtrat, um Themen aus seiner Sicht darstellen zu können. Oberbürgermeister Manfred Kösterke machte aber deutlich: »Der Stadtrat hat eine Geschäftsordnung und die gibt so etwas nicht her.« Die Seniorenbeauftragte Ingrid Bödeker habe ihr Rederecht wahrgenommen und den Standpunkt des Seniorenbeirats nachdrücklich vertreten. »Der Seniorenbeirat ist lediglich ein beratendes Gremium und kann nur Empfehlungen aussprechen«, stellte er klar. Wenn der Stadtrat eine andere Meinung habe, dann müsse man dies bitte akzeptieren. Kösterke forderte die Mitglieder des Seniorenbeirats daher auf, über einen neuen Standort zu diskutieren.

Otto Blaß meinte jedoch, der Mehrgenerationenplatz stehe und falle mit dem Standort. Wenn man keinen geeigneten Standort finde, sei es schade ums Geld für die Fitnessgeräte. Ingrid Bödeker sagte, sie habe alle Argumente weitergegeben. Das Geld für die Geräte werde in den Haushalt 2013 eingestellt. Jetzt müsse man vorwärts schauen, weiter machen, in alle Richtungen beraten und einen neuen Vorschlag machen.

Jutta Bräutigam zweifelte, dass man einen idealen Platz finden werde. »Wir haben ein Jahr lang intensiv gesucht und überlegt. Am Wochingerspitz kommen viele Menschen vorbei, nicht aber zum Beispiel an der Blitzkapelle.« Unverständnis darüber, warum der Standort abgelehnt wurde, äußerte auch Peter Perseis. Man sollte die Sache nicht so hoch hängen, wiegelte Schorsch Mayer ab. Die Sache sei demokratisch entschieden worden. Schließlich wurde der Antrag von Mayer angenommen, dass sich die Arbeitsgruppe mit Friedl Bogner an der Spitze über die Standortfrage Gedanken macht und sich auf die Suche nach einem anderen Standort begibt. Bjr

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