Bereits in den frühen Morgenstunden wurde das Brautpaar geweckt und darauf geachtet, dass sich keiner aus dem Staub macht. Auf dem Hefterparkplatz trafen dann zur Mittagszeit die ersten Hochzeitsgruppen ein und wurden herzlich vom Brautpaar empfangen. Angeführt von der Faschingsmusik zog die Gesellschaft bis zum Rathaus. Simonius Fidelius hatte den Zug gut im Griff und es gelang dem Hochzeitslader alle unbeschadet zum Standesamt zu geleiten. Dort wartete der Bürgermeister darauf in einer schönen Zeremonie die Brautleute in den unheiligen Stand der Faschingsehe führen zu können. Allerdings rechnete er wohl nicht mit dem großen Widerstand. Mit lautem Getöse stürmte die Rockergang des Bräutigams mit ihren Schnauferln den Platz und forderten ihren Schoschack zurück. Die Eltern des Schochacks achteten jedoch darauf, dass keiner dieser wilden Gestalten zu nah an ihren Bubi kam. Selbst uneheliche Kinder konnten den wildentschlossenen Bräutigam nicht bremsen. Noch bevor der Bürgermeister das Ja-Wort einforderte, wurden die Fahnenbänder an die Faschingsgemeinschaften Rottau, Piesenhausen und die Bergwiesn Garde verliehen.
Dann, nachdem niemand mehr, der sich gegen die Hochzeit aussprach, reden durfte, konnte endlich das Eheversprechen folgen. Auch die Ringe fanden sich nach einiger Suche in Schoschacks Schnäuztuch und so konnten diese angesteckt werden.
Die „gamsigen Goassein Grassau“ der Dirndlschaft wollte unbedingt zur Integration der Brasilianerin Rosita beitragen und ernannten sie zum Ehrenmitglied. Als Hochzeitsgeschenk fuhren sie ein „wunderschön-oreidiges“ Cabrio vor, in dem das frisch vermählte Paar Platz nehmen durfte.
In einem langen Hochzeitzug an dem sich neben der Verwandtschaft auch die „Blaue Bruderschaft des Bräutigams“, die Rockergang, die Samba-Gruppe, die Siegsdorfer Blasmusi, die lustigen Wandergesellen, eine Basilianische Gruppe, Frauenbund, die wilden Schützen aus Grazzowe mit frisch erlegtem Wolperdinger sowie der Kammerlwagen und die lila Kuh beteiligten, wurde zum Festsaal geschritten. Übrigens hatte Rositas basilianische Verwandtschaft auch Rositas Bett dabei. Sollte das Brautpaar also während der Feier ein paar Minuten Schlaf benötigen, könnte zur Not auch dort geruht werden.
Im Saal durfte das Brautpaar den Tanz eröffnen und die Band spielte zur Begeisterung der Gesellschaft auf. Zünftig wurde es in der Weinstubn. Dort musste Schockack seine Trinkfestigkeit unter Beweis stellen, während sich die tugendhafte, heißblütige Brasilianerin nach lustigen Gesellen umsah.
Als besonders prominenten Gast konnte zudem Donald Trump gesichtet werden. Dieser schaute aus dem Rathausfenster und versuchte illegal eingereiste Mexikaner zu erspähen. Leider währt die Hochzeit nicht lange, denn am Aschermittwoch läuft das Visa der Braut ab und die Ehe wird wieder geschieden. tb