Bildtext einblenden

Schnelles Handeln bei Vergiftungen!

Kleine Kinder interessieren sich für alles und wollen wissen, wie es schmeckt: Tabletten, Zigaretten, Haushaltsreiniger, bunt leuchtende Petroleumlampen, aber auch Zimmerpflanzen, Blumenwasser, Blüten und Beeren aus dem Garten werden in den Mund genommen und geschluckt. Eine Vergiftung erkennen Sie, wenn sich das Kind ungewöhnlich verhält: Beispiele hierfür sind ein unsicherer Gang, die Hand greift ins Leere, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder wenn Speichel aus dem Mund fließt.


»Jetzt heißt es ruhig bleiben und das Kind beruhigen!« rät BRK-Ausbilder Werner Schöberl. Öffnen Sie den Mund des kleinen Patienten und entfernen Sie alles, was sich darin befindet. Versuchen Sie, auch wenn es schwierig ist, festzustellen, was und wieviel das Kind geschluckt hat. Finden Sie Reste im Mund, wickeln Sie diese in ein sauberes Taschentuch und nehmen Sie es mit ins Krankenhaus oder übergeben Sie das Taschentuch dem Rettungsdienst.

112 oder Giftnotruf wählen

Wird das Kind bewusstlos und atmet, bringen Sie es in die stabile Seitenlage. Setzt die Atmung aus, beginnen Sie mit den Wiederbelebungsmaßnahmen, also Atemspende und Herzdruckmassage.

Sollte sich das Kind von alleine übergeben, achten Sie darauf, die Atemwege freizuhalten. Zeigt das Kind bereits Anzeichen einer Vergiftung, alarmieren Sie sofort über den Notruf »112« den Rettungsdienst.

Liegen noch keine Anzeichen vor, wählen Sie den Gift-Notruf (in München: 089/192 40) und lassen Sie sich beraten. »Wir raten allen, die sich häufig um Kinder kümmern, den Giftnotruf, wie auch den Notruf »112« für den Rettungsdienst immer griffbereit zu haben«, so Schöberl, »denn im Notfall kann das eine große Hilfe sein.«

Wird das Kind bewusstlos und atmet, bringen Sie es in die stabile Seitenlage. Setzt die Atmung aus, beginnen Sie mit den Wiederbelebungsmaßnahmen, also Atemspende und Herzdruckmassage.

Keine Milch

Wirkt das Kind bereits schläfrig oder hat es ätzende Stoffe oder eine Säure geschluckt, sollten Sie den kleinen Patienten auf keinen Fall dazu anhalten, sich zu übergeben, denn dadurch würde die Speiseröhre noch mehr verletzt werden. Bei anderen Stoffen können Sie das Kind durchaus dazu anhalten, sich zu übergeben, damit die giftigen Stoffe nicht länger im Körper bleiben.

Geben Sie nichts zu trinken, vor allem keine Milch! Bei vielen Substanzen fördert Milch die Aufnahme des Giftes in den Körper, sodass Vergiftungserscheinungen noch schneller auftreten können.

Informationen zu den BRK-Erste Hilfe Kursen am Kind, die auch dieses Thema intensiv anhand von Beispielen behandeln, gibt es bei der BRK-Sachbearbeiterin Susanne Huber unter der Telefonnummer: 0861/98973-28.

Mehr aus der Stadt Traunstein