»Der Klassiker, also rote Rosen, wird am liebsten geschenkt«, sagt Markus Varga vom Rosenkavalier in Traunstein. Aber auch bunte Frühlingssträuße mit Tulpen, Ranunkeln, Freesien und Hyazinthen seien sehr beliebt. Er schätzt, dass er – »wenn der Valentinstag normal läuft« – ungefähr doppelt so viele Sträuße verkauft wie normalerweise. Vor drei Jahren habe es beispielsweise sehr stark geschneit, »da kamen die Leute gar nicht erst in die Stadt.« Und auch dieses Jahr ist Markus Varga vorsichtig mit seiner Prognose: »Es ist ein Samstag und dann ist auch noch Faschingszug. Da wissen wir gar nicht, wie sich das auswirkt.« Privat schenkt er am liebsten bunte Sträuße. Er betont, dass der Valentinstag nicht nur ein Tag für Liebende ist, »sondern viele schenken auch Freunden oder Bekannten etwas, die sie besonders gerne mögen oder bei denen sie einmal danke sagen möchten.«
Annemarie und Johannes-Franz Schlager sind seit über 60 Jahren verheiratet. Die beiden Wiener kommen gerne nach Traunstein. »Wir schauen immer hier vorbei, wenn wir in Salzburg sind.« Zum Valentinstag schenken sich die beiden nichts. »Wir haben so viele Blumen zuhause, ich wäre froh, wenn mal welche zugrunde gehen würden«, scherzt Johannes-Franz. Seine Frau relativiert: »Manchmal bekomme ich schon Blumen von ihm, aber es muss ja nicht an dem Tag sein.« Sie selbst schenkt einer »lieben Bekannten« eine Kleinigkeit zum Valentinstag.
»Wir schenken uns nichts, das haben wir so ausgemacht«, sagt Lucy Reiter aus Traunstein. Für sie sei das noch nie ein besonderer Tag gewesen. »Blumen sind was Schönes, aber die muss man ja nicht an einem bestimmten Tag bekommen.«
Das findet auch Gertraud Großauer, die sich gerne mal selbst Blumen kauft. »Ich mag besonders gerne Tulpen«, sagt die Traunreuterin. Sie und ihr Mann Wolfgang schenken sich nichts zum Valentinstag, »das haben wir so ausgemacht. Wir haben doch alles.«
Für Sabrina Högl ist das »ein Tag wie jeder andere auch. Ich schenke nichts her und ich bin auch nicht enttäuscht, wenn ich nichts bekomme«, sagt die Traunsteinerin. Lisa Kaluschke hat noch nie Blumen von ihrem Mann bekommen, »nicht mal zum Hochzeitstag, da werde ich zum Valentinstag erst recht nichts bekommen«, sagt die Traunsteinerin und lacht. Enttäuscht ist sie nicht: »Für mich ist das kein besonderer Tag.«
Für Valentin Funk sind Blumen das richtige Geschenk zum Valentinstag. Der Traunsteiner ist gerade Single, deshalb schenkt er nichts. »Doch in einer Beziehung gehört das schon dazu, finde ich.«
Für die Aschauerin Petra Jung und ihre Familie hatte der Valentinstag noch nie eine größere Bedeutung, »anders als der Muttertag zum Beispiel.«
Bei Angelika Perchermaier bekommen Familie und Mitarbeiter eine Kleinigkeit geschenkt. »Ich finde, das ist ein schöner Tag«, sagt die Bergenerin. »Ich habe auch ein Päckchen weggeschickt.« Im Schmuckladen in Traunstein mache sich der Tag durchaus bemerkbar: »Wir merken schon, dass die Leute mehr kaufen und gerne was schenken zum Valentinstag.«
Begangen wird dieser nicht nur bei uns, sondern beispielsweise auch in Japan. Dort beschenken Frauen die Männer mit Schokolade, am besten einer selbst gemachten. In Italien treffen sich Liebespaare am 14. Februar auf Brücken oder an Gewässern. Dort werden Liebesschlösser mit den Initialen der Liebenden angebracht. In Südkorea gibt es den »Black day«, also den schwarzen Tag. Wer am Valentinstag leer ausgegangen ist, betrauert dies am 14. April und isst Nudeln mit schwarzer Soße. In Finnland heißt der Valentinstag Freundschaftstag. Dort werden an Menschen, die man sympathisch findet, meist anonym Karten oder kleine Geschenke geschickt. Ein großes Fest für alle ist der 14. Februar in Südafrika. Es ist Brauch, rote und weiße Kleidungsstücke zu tragen, als Zeichen für Reinheit und Liebe, und gemeinsam auf öffentlichen Plätzen zu feiern. Der »Dia dos Namorados« in Brasilien wird erst am 12. Juni begangen. Dabei machen sich Liebende – wie bei uns – kleine Geschenke. KR