Konkret zeigte sich das in der Statistik. Mit 11 620 Dienststunden, darunter 3672 Stunden für 231 Einsätze und 5916 Stunden für 202 Übungen und Ausbildungen, haben die Feuerwehrler 2017 wieder ein großes Pensum bewältigt.
»Was täten wir ohne euch?«
Respekt und Anerkennung erfuhren die Feuerwehrler auch von Kreisbrandinspektor Georg König jun. und dem Dienstgruppenleiter Hans Huber von der Polizeiinspektion Grassau. »Was täten wir ohne euch?«, so Huber. Sichtlich stolz auf das Können und das Engagement seiner Kameraden, besonders bei der Großschadenslage des »Chiemsee Summer«, zeigte sich auch Vereinsvorstand Matthias Strohmayer.
Lang war die Liste von Einsätzen im vergangenen Jahr, über die der zweite Kommandant Michael Stefanutti berichtete. Mit 231 Einsätzen gab es Steigerungen gegenüber dem Vorjahr (186). Im Mittelpunkt standen 116 technische Hilfeleistungen vor 60 Sicherheitswachen, 29 Bränden und 26 sonstigen Alarmierungen.
Ausführlich ging Stefanutti noch einmal auf die unerwartete Großschadenslage durch das Unwetter beim »Chiemsee Summer« ein. Binnen weniger Stunden wurden mit 60 Leuten unter anderem die Wege für den Rettungsdienst rund um das Festgelände von Bäumen, Bauzäunen und umherfliegenden Teilen befreit, 90 Leute aus einem Zug und das gesamte Festivalgelände evakuiert sowie Unterkünfte vorbereitet und im Feuerwehrhaus ein kleines Krankenhaus für 50 Leute eingerichtet.
Das alles sei laut Stefanutti nur möglich gewesen durch eine jahrelang gewohnte intensive Vorplanung, eine hochmotivierte und kompetente Mannschaft von rund 60 Leuten sowie die unkomplizierte Zusammenarbeit aller Organisationen und Nachbarwehren.
Auch Kommandant Rupert Kink betonte, dass diese außergewöhnliche Herausforderung nur durch die kontinuierlichen Übungen der letzten Jahre in allen Bereichen zu bewältigen war. Allein im vergangenen Jahr seien 202 Weiterbildungsmaßnahmen mit 5916 Stunden absolviert worden. Dazu gehörten Ausbildungseinheiten in Übersee, auf Landkreisebene, an den staatlichen Feuerwehrschulen und etliche Sonderlehrgänge.
Zusammen mit ihren 3672 Einsatzstunden sowie weiteren 905 Stunden für die Wartung der Gerätschaften und 1127 Stunden für Besprechungen und Verwaltungsarbeiten haben die Aktiven laut Kink 11 620 Stunden unentgeltlich für die Allgemeinheit geleistet.
Der Personalstand ist laut Kink mit 88 Dienstleistenden, darunter neun Frauen, nahezu gleich geblieben. Mit 44 Atemschutzträgern, 31 Fahrern der Klasse C/CE und 16 Bootsführern sei man in allen Belangen gut aufgestellt.
Von einem großen Engagement der sechs Jugendlichen, davon drei weiblichen, beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Siegsdorf, bei Übungen, Leistungsprüfungen und geselligen Veranstaltungen berichtete Jugendwartin Sandra Ager.
Über das Vereinsleben sprach dann Schriftführer Tobias Plenk in seinem Fotobericht. Dabei lebten noch einmal viele Erinnerungen an etliche sportliche, kirchliche und gesellige Veranstaltungen auf. Höhepunkt war einmal mehr das sehr gut besuchte Weinfest am Feuerwehrhaus, wofür rund 100 Feuerwehrler und Helfer fast eine Arbeitswoche investiert hatten.
Mit roten Zahlen von rund 5700 Euro hatte Kassenwart Hans Stein die Feuerwehrfamilie zunächst erschreckt. In diesem Kassenstand waren aber Abschreibungen enthalten, ohne die man im Plusbereich sei. Er würdigte in diesem Zusammenhang die großzügigen Spenden, »die wir stets zielgerichtet und sinnvoll anlegen«.
Als zusätzliche Dienstleistung für die Überseer Bürger rief Christian Hiendl die Erreichbarkeit eines Zugführers rund um die Uhr unter der Telefonnummer 333 in Erinnerung. Der diensthabende Aktive kann Kleineinsätze und dringende Ersatzbeschaffungen sowie Anfragen der Bevölkerung sofort erledigen. »Diesen Bürgerservice bieten wir als einzige Feuerwehr im Landkreis an«, so der Zugführer.
Auch im neuen Jahr werden die Überseer Feuerwehrler nicht die Hände in den Schoß legen, wie der Ausblick von Kommandant Kink zeigte. In den Mittelpunkt rückte er vor allem die Umsetzung des neuen Fahrzeugkonzepts und eine Stabilisierung der Personalstärke einschließlich der Jugendlichen. Angesichts immer spontanerer Anforderungen im Berufsleben und des sozialen Wandels in der Gesellschaft plädierte der Kommandant auch für den rechtzeitigen Aufbau von breiteren Führungsebenen.
Peter Stöger für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt
Für die Kontinuität der Feuerwehr sprachen abschließend die Ehrungen langjähriger Mitglieder. Für zehn Jahre wurden geehrt Alexander Lindlacher und Simon Hiendl, für 20 Jahre Andreas Egart, Bernhard Gasser, Michael Waschin und Josef Schmid, für 30 Jahre Christian Stephl, Klaus Hintereder und Michael Grad sowie Peter Stöger für 40 Jahre. Für sein außergewöhnliches Engagement für die Feuerwehr wurde Johann Einerdinger zum Ehrenmitglied ernannt.
Über beschlossene Satzungsänderungen und die Vorbereitungen zum 150. Jubiläum im nächsten Jahr berichten wir noch. bvd