Rathausumbau wird deutlich teurer

Schleching. »Älter werden und wohnen bleiben in Schleching« war eines der vielen Themen der Gemeinderatssitzung. Es ging um das bereits begonnene Pilotprojekt einer altersgerechten Wohngemeinschaft über dem Dorfladen. Bei einer im letzten Jahr gestarteten Umfrage für ein solches Projekt wurde ein reges Interesse in der Bevölkerung festgestellt.


Sabine Wenng von der Koordinationsstelle »Wohnen im Alter« stellte dem Gemeinderat ein »Quartierskonzept« vor. Bei diesem Konzept geht es neben einem Wohnprojekt um verschiedene Angebote der Hilfe für ältere Menschen, wie zum Beispiel Fahrdienste, Unterstützung und Pflege oder Nachbarschaftshilfe.

Sabine Wenng machte klar, dass so ein Konzept nur dann gut funktioniert, wenn es einen hauptamtlichen »Kümmerer« gibt, der die verschiedenen Aufgaben koordiniert und organisiert. Das Projekt kann vom Bayerischen Sozialministerium mit einer Anschubfinanzierung für zwei Jahre finanziert werden. Der Gemeinderat sprach sich mit einer Gegenstimme dafür aus, einen Antrag auf Förderung eines »Quartierskonzeptes« zu stellen.

Bei dem Anfang Mai begonnenen Umbau im Erdgeschoß des Rathauses (ehemalige Zahnarztpraxis) zu einer Kinderkrippe gab es diverse unliebsame Überraschungen. Beim Öffnen des Fußbodens im Erdgeschoß stellte man defekte Heizungsrohre und undichte Wasserleitungen fest. Auch das freigelegte Gründungsmauerwerk wies Feuchtigkeit auf. Die unter den Bodenplatten liegenden Elektroleitungen wurden bei den Umbauarbeiten an mehreren Stellen durchtrennt, sodass eine neue Verkabelung notwendig wird. Zur Beseitigung der Schäden entstehen Mehrkosten in Höhe von rund 38 000 Euro. Die Förderhöhe liegt bei 70 Prozent.

Für die verbleibende Fläche im Erdgeschoß (ehemaliges Röntgen- und Behandlungszimmer der Zahnarztpraxis) hatte sich der Bauausschuss mit der künftigen Nutzung beschäftigt. Vorgesehen sind zwei Büros beziehungsweise Besprechungszimmer und ein Wartebereich mit Sitzmöglichkeiten. Die ehemalige Dunkelkammer bietet sich als Unterbringungsort für die Fahnen an. Weiter wurde über die Realisierung eines Treppenliftes zur barrierefreien Erschließung der Verwaltung im ersten Stock und des Sitzungssaales im zweiten Stock beraten. Der Einbau einer Behindertentoilette im Erdgeschoß ist technisch leider nicht möglich.

Eine Grundstückanliegerin in Mühlau hatte gegen die Entscheidung, dass die Straße »Alte Gärtnerei« in »Gattererweg« umbenannt wird, Widerspruch eingelegt. Der alte Name habe für sie eine Familientradition mit Bezug auf den hier ehemals ansässigen Betrieb der Großeltern. Auch vonseiten der Verwaltung wurde der alte Name bevorzugt mit der Begründung, dass die Straße einen geschlossenen Wohnbereich auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei erschließt, der Name »Alte Gärtnerei« umgangssprachlich bekannt ist und einen örtlichen Bezug zur Bebauung herstellt. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die erneute Umbenennung.

Im vorigen Jahr waren erstmals Beschwerden, den Lärmschutz bei Veranstaltungen auf dem Dorfplatz betreffend, eingegangen. Von Bürgermeister Josef Loferer und verschiedenen Vereinen war deshalb ein Gedankenaustausch mit den betroffenen Bürgern angestrebt worden. Für die beiden größten Feste der Dorfgemeinschaft – das Feuerwehrfest und das Dorffest – wurde eine Ausnahme zur Lärmschutzverordnung einstimmig erteilt. Das Ausschankende wurde auf 1.30 Uhr und das Ende der Veranstaltung (Musik und Bar) auf 2 Uhr festgelegt. Der Kühlwagen darf erst am Tag der Veranstaltung am Dorfplatz aufgestellt werden und die Bestuhlung erst am Folgetag abgebaut werden.

Eine Ausnahme der Lärmschutzvorschriften wurde außerdem für das »Public Viewing« während der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 für Spiele mit Beteiligung der Deutschen Mannschaft sowie ungeachtet dessen für Viertel-, Halb- und Finalspiele beschlossen. wun

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