Polizei ließ sich nicht in die Irre führen

Traunreut – Ein Verwirrspiel inszenierten zwei Unfallfahrer nach einem Zusammenstoß in Traunreut am Mittwoch. Beide behaupteten, ihre Frauen wären gefahren. Der Grund war schnell gefunden: Der eine hatte getrunken, der andere stand vermutlich unter Drogen.


Als die Traunreuter Polizei kurz nach 13 Uhr zu dem Unfall in der sogenannten »Rinke-Kurve« gerufen wurde, sah die Sache eindeutig aus: Ein Autofahrer war mit seinem BMW von Stein kommend auf die Gegenfahrbahn geraten und dort mit einem Audi-Fahrer zusammengestoßen. Eine 59-jährige Traunreuterin behauptete, mit dem Audi gefahren zu sein. Hingegen deuteten die Verletzungen des 64-jährigen Ehemanns darauf hin, dass er gefahren war. Nachdem er dies bestritt, wurden Airbags und Fahrergurt sichergestellt. Der Mann musste zur Blutentnahme ins Krankenhaus mitkommen, da der Verdacht bestand, dass er getrunken hatte.

Vor dem Eintreffen der Polizei hatte sich der 38-jährige BMW-Fahrer zur nahegelegenen Wohnung seiner Freundin fahren lassen und nahm sie zur Unfallstelle mit. Die 44-Jährige behauptete gegenüber den Beamten, dass sie gefahren sei. Aber auch das stellte sich als falsch heraus. Der 38-Jährige musste ebenfalls zur Blutentnahme mit ins Krankenhaus, weil der Verdacht bestand, dass er Drogen konsumiert hatte. Zudem war er nicht im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnis.

Bei der Unfallaufnahme fiel auf, dass der Audi hinten kein Kennzeichen hatte. Nach einiger Suche fand die Polizei das Kennzeichen unter dem Beifahrersitz versteckt – der TÜV war seit August 2015 abgelaufen.

Eine weitere Mitfahrerin im Audi wurde mit leichten Verletzungen ins Trostberger Krankenhaus gebracht. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden, der aufgrund des Fahrzeugalters insgesamt maximal 5000 Euro beträgt. fb

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