»Ich wünsche dem neugewählten Bürgermeister (der nicht erschienen war), seinen Stellvertretern, allen Referenten, den Mitgliedern des Stadtrats und der Verwaltung eine erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Nehmen Sie gemeinsam die Herausforderungen mit Mut, Zuversicht und Optimismus an«, sagte das scheidende Stadtoberhaupt. Sein Wunsch sei es, dass im Stadtrat weiterhin eine positive Stimmung herrsche. »Dann ist mir um die politische Entwicklung der Stadt nicht bange.« Er habe seine Amtszeit mit viel Leidenschaft, Verantwortungsbewusstsein und Pflichtbewusstsein an- und wahrgenommen und habe in den letzten 24 Jahren als Stadtrat und Bürgermeister bei keiner Sitzung gefehlt. Nach 4383 Tagen als Bürgermeister bleiben Dankbarkeit für viele Begegnungen mit interessanten Menschen, Freude über die Möglichkeit an der Entwicklung Traunreuts mitgewirkt zu haben und die Verbundenheit mit Bürgerinnen und Bürgern über das Amt hinaus. Ein großer Dank galt seiner Familie, besonders seiner Frau Margit, die ihn in den letzten zwölf Jahren wunderbar unterstützt habe. Sie sei für viele Menschen Ansprechpartnerin gewesen und habe ihn bei sehr vielen Veranstaltungen, trotz der Mehrfachbelastung von Familie und Beruf, begleitet.
Rückblickend auf seine Amtszeit stellte er heraus, dass sich die Stadtgemeinde durch gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten und Verantwortlichen in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt habe. Die Stadt Traunreut genieße Respekt und Kenner der Region würden ihm immer wieder bestätigen, wie bedeutend Traunreut als Wirtschaftslokomotive, Einkaufs- und Kulturstadt für die Region sei, und welche herausragende Rolle sie bei der Integration von Menschen ausländischer Herkunft oder mit Migrationshintergrund spiele. Gerade heute, wo sich auch andere Kommunen mit Menschen aus anderen Kulturkreisen beschäftigen müssen, würden die Leistungen Traunreuts wesentlich höher geschätzt als bisher. Auch das Kultur- und Veranstaltungszentrum k1 und das Engagement bei der Energieversorgung mit erneuerbaren Energien werde allgemein als außergewöhnlich eingestuft. Ebenso, dass Traunreut seit gut einem Jahr schuldenfrei sei.
Traunreut habe soviel Positives zu bieten und die Bürgerinnen und Bürger könnten ruhig stolzer auf das Geleistete und Geschaffene in ihrer Heimatstadt sein, so Parzinger weiter. »Ich wünschte mir auch, dass Führungskräfte und Verantwortliche in Wirtschaft und Gesellschaft sich mehr für die Entwicklung Traunreuts engagieren und sich mit der eigenen Kompetenz einbrächten.«
Im Namen des Stadtrats würdigte 2. Bürgermeister Ernst Ziegler (SPD) die Verdienste des scheidenden Stadtoberhaupts. Parzinger habe in seiner Zeit als Bürgermeister vieles bewegt und vorangetrieben. Das sei nur möglich, wenn man klare Ziele vor Augen habe und den Willen und die Überzeugungskraft, im Stadtrat Mehrheiten zu finden. »An Deinem täglichen Arbeitspensum sowohl im Amt als auch abends und am Wochenende bei Vereinen und Veranstaltungen konnte man erkennen, dass Du im Amt des Bürgermeisters Deine Lebensaufgabe gefunden hast«, sagte Ziegler, der mit Parzinger 1990 in den Stadtrat gewählt wurde und ihm bei jeder seiner Wahlen den Sessel streitig machen wollte, was ihm aber »nicht gelungen« sei. Auch als Kreisrat (Parzinger gehört dem Kreistag weiterhin an) habe er sich für die Belange der Stadt Traunreut erfolgreich eingesetzt und den Stellenwert der Stadt ins richtige Licht gesetzt. Unter lang anhaltendem Applaus überreichte Ziegler an Parzinger einen Blumenstrauß und ein Stadtwappen. Blumen gab es auch für seine Frau Margit: »Für sie ist es eine noch größere Zäsur, denn vorher warst Du nie da und jetzt bist Du immer da«, so Ziegler. ga