Den Verantwortlichen von Schule und Gemeinde war es wichtig, die Feier im Schulhaus abzuhalten, in das die Schüler im September nach knapp einjähriger Bauzeit einzogen waren. So drängten sich im Mehrzweckraum zu Beginn alle 94 Schüler, die einen Chor unter Leitung von Hans Auer bildeten, und etwa ebenso viele Erwachsene.
Gekommen waren auch der frühere Bürgermeister Franz Schießl, die Schulleiter der Nachbarschulen, Vertreter der Baufirmen, des Rathauses und des Gemeinderats, der Bücherei sowie des Kindergartens. Auch das Lehrerkollegium und der Elternbeirat, der für den Nachmittag einen »Tag der offenen Tür« organisiert hatte, feierten mit.
Alle Schulkinder stimmten gemeinsam zur Begrüßung »Sing ma amoi a Liadl« an, ein humorvolles Lied über ihre Schule. Die kirchliche Segnung zelebrierten der evangelische Pfarrer Werner Buckel sowie von der katholischen Pfarrei Kaplan Korbinian Wirzberger und Gemeindereferentin Uschi Erl. Nach den Fürbitten der Kinder und dem Vaterunser gingen die Seelsorger mit Schulleiter Axel Brötzner mit Weihwasser durch alle Räume.
Baukosten von 3,6 Millionen Euro
Das alte Schulgebäude aus dem Jahr 1877 mit Erweiterungsbauten von 1960 und 1991 habe die Anforderungen an modernen Unterricht bei Weitem nicht mehr erfüllen können, erklärte Bürgermeister Thomas Gasser. Wie Architekt Heinz Fritsche dankte er den beteiligten Firmen und Handwerkern für ihr professionelles Engagement. Nur dadurch konnten die enge Terminplanung und die kalkulierte Bausumme von 3,6 Millionen Euro eingehalten werden. Gasser schenkte Brötzner ein Gemeindewappen und dem Kollegium ein Tassenset für das Lehrerzimmer. Nun liege es an allen Verantwortlichen und an den Mädchen und Buben, ihre Schule mit Leben zu erfüllen.
Kinder gestalteten das Programm
Und das taten sie, wie die liebevolle Dekoration im Schulhaus und die vielen Einlagen zeigten. Die Trachtenkinder des GTEV D’Raschenberger Teisendorf zeigten unter Leitung von Sigrid Mösenlechner Tänze wie das Bauernmadl, den Sterntanz und Plattler. Die Flötenkinder spielten lustige Lieder, und Stephan Hogger, der auch den Chor begleitet hatte, spielte mit seiner Schwester Sophia auf Ziach und Harfe Volksmusik.
Als Vertreter des Staatlichen Schulamts lobte Helmut Mayer, selbst Oberteisendorfer, den »freundlichen, einladenden Lebens-, Lern- und Arbeitsraum«. Landrat Georg Grabner nannte die »mutige« Entscheidung der Gemeinde zum Abbruch im August 2013 und zum Neubau ein »Zeichen des Optimismus und der Aufbruchstimmung«. Er versprach, dass sein »Geschenk«, der Zuschuss der Berchtesgadener Landes-Stiftung in Höhe von 250 000 Euro, am selben Tag überwiesen wird.
Architekt Fritsche gab einen Rückblick auf die mustergültig ausgeführten Bauarbeiten unter Leitung seines Sohnes Markus. In drei Monaten sei der Rohbau gestanden. Bis zu 25 Gewerke seien zum Teil gleichzeitig auf der Baustelle gewesen. Mit dem ausbaubaren Dachgeschoß mit etwa 400 Quadratmetern von den insgesamt 1750 Quadratmeter Nutzfläche sei die Schule für die Zukunft gerüstet. Fritsche wünschte sich, dass aus dieser Schule viele tüchtige Handwerker hervorgehen.
Der Schulleiter erklärte abschließend, mit der Konzentration auf ein Gebäude sei ein »neues Kapitel der Schulgeschichte in Oberteisendorf aufgeschlagen« worden. Seit dem 17. Jahrhundert werde hier unterrichtet und seit Ende des 18. Jahrhunderts regelmäßig. Der Gemeindeteil habe einmal gleichzeitig fünf Schulgebäude gehabt. »Wir fühlen uns in unserer Schule sehr wohl. Vor allem die Kinder haben sie sofort angenommen«, betonte er. vm