Der Tenor bei allen sieben Kindergärten im Stadtgebiet ist ähnlich: Der Ansturm auf die Kindergartenplätze war heuer enorm – und nicht alle Buben und Mädchen konnten wie gewünscht untergebracht werden. »Wir sind voll belegt«, war die häufigste Aussage der Leiterinnen. Diese Tatsache zeigt die erfreuliche Tendenz, dass es anscheinend wieder mehr Nachwuchs in der Stadt gibt. Da die städtische Kinderkrippe nicht für alle Kinder unter drei Jahren, für die die Eltern Betreuung wünschen, einen Platz hat und die neue Krippe erst noch gebaut werden muss, nehmen die Kindergärten derzeit auch noch Kinder unter drei auf.
Warmes Essen im Kindergarten
Neben den zwei regulären Gruppen, die mit je 26 Kindern mehr als voll sind, gibt es beispielsweise im evangelischen Kindergarten auch eine Gruppe mit zwölf Kleinkindern unter drei Jahren. Insgesamt 48 Kinder bekommen in diesem Kindergartenjahr mittags ein warmes Essen, das von der Wilhelm Löhe Küche geliefert wird. Um die große Menge an Essen richtig aufteilen zu können, erhielt der Kindergarten eine neue Küche. Als Besonderheit in ihrem Kindergarten nennt die Leiterin Manuela Ahne das Projekt »Kikus« (Kinder in Kultur und Sprache), bei dem eigens geschultes Fachpersonal die Kleinen schon ab drei Jahren in deutscher Sprache und Kultur fördert. Wichtig dabei ist, dass außer der deutschen auch die Muttersprache der Kinder wertgeschätzt und gepflegt wird.
Die beiden katholischen Kindergärten in der Dresdner- und in der Adalbert-Stifter-Straße sind mit 73 und 94 Kindern ebenfalls ausgebucht. Der Kindergarten in der Stifterstraße ist der einzige in der Stadt mit eigener Küche, die auch noch den benachbarten Hort und den Kindergarten in der Dresdner Straße täglich mit frisch gekochtem Essen beliefert.
130 Kinder in fünf Gruppen
Der städtische Kindergarten in der Wichernstraße ist mit 130 Kindern in fünf Gruppen der größte in der Stadt und ebenfalls komplett ausgelastet. Die neue fünfte Gruppe ist nun im ehemaligen Mehrzweckraum im Untergeschoß untergebracht. Leiterin Heidemarie Rieß-Grabner führt die deutlich gestiegene Nachfrage nach Kindergartenplätzen auf den Zuzug von jungen Familien zurück, die in der Stadt Arbeit gefunden haben.
Der zweite städtische Kindergarten in St. Georgen hat 100 Plätze in vier Gruppen zur Verfügung und ist voll wie die anderen Kindergärten auch. »In früheren Jahren hatten wir zum Beginn des Kindergartenjahres immer noch ein bisschen Luft, heuer haben wir sogar schon welche auf der Warteliste«, berichtet Leiterin Silvia Arndt. In den Gruppen verteilt sind auch zehn Kinder unter drei Jahren. Da im Sommer 30 Kinder den Kindergarten als künftige Schulkinder verlassen haben, kam jetzt eine große Zahl Buben und Mädchen zum ersten Mal in den Kindergarten und musste sich erst eingewöhnen. Neu ist dieses Jahr das Angebot einer Nachmittagsgruppe, sodass die Kinder bei Bedarf auch den ganzen Tag betreut werden können.
Mutter-Kind-Gruppe am Donnerstag
53 Kinder besuchen laut Monika Nord aktuell den Vereinskindergarten in der Schubertstraße. In den Ferien wurde am Vereinskindergarten fleißig gearbeitet, um notwendige Reparaturen zu erledigen und dem Ganzen einen neuen Anstrich zu verpassen. Neu ist in diesem Kindergartenjahr auch eine Mutter-Kind-Gruppe. Sie trifft sich immer donnerstags von 14.30 bis 16 Uhr und kann ohne Anmeldung und ohne Kosten besucht werden.
In Traunwalchen werden heuer 46 Kinder in zwei Gruppen betreut. Zusätzlich gibt es an zwei Tagen pro Woche vormittags eine Zwergerlgruppe für Kinder unter drei Jahren. Margit Pimeisl gibt als einzige von allen Kindergartenleiterinnen an, dass eventuell noch der eine oder andere Platz zu haben ist. Der Kindergarten in Traunwalchen ist täglich von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr geöffnet. Neu ist ein Programm für Psychomotorik, bei dem die Kinder unter dem Motto »Bewegung durch Lernen und Lernen durch Bewegung« einmal pro Woche spezielle Anregungen erhalten.
Hort hat ab 11 Uhr geöffnet
Neben den Kindergärten gibt es in Traunreut noch den Hort in der Adalbert-Stifter-Straße für die Betreuung von Schulkindern. Auch dieser ist mit aktuell 29 Kindern voll belegt. Die Kinder sind im Alter zwischen sechs und 14 Jahren, besuchen die Klassen eins bis acht und kommen aus allen Schulen des Stadtgebietes. Während der Schulzeit hat der Hort immer ab 11 Uhr geöffnet, in den Ferien ganztags.
Die Krippe der Stadt Traunreut betreut in diesem Jahr 54 Kinder und ist damit voll ausgelastet. Das jüngste Kind ist gerade mal elf Monate alt. Derzeit entsteht an der Krippe ein neuer Naturgarten mit Naturmaterialien (wir berichteten).
Aufgrund des großen Bedarfes baut die Stadt eine weitere Krippe an der Ecke Traunring/Brandenburger Straße, die planmäßig zum nächsten Kindergartenjahr in Betrieb gehen soll. Gleichzeitig baut auch die Jugendsiedlung noch ein »Haus für Kinder« mit Krippen- und Kindergartenplätzen. Damit dürfte dann die Situation der Kinderbetreuungsplätze ab nächstem Herbst entzerrt werden. mix