»Viel Wohlwollen entgegengebracht«
In Traunreut absolvierte Dr. Christoph Hentschel sein Pastoralkurs-Praktikum, ehe er 2010 zum Priester geweiht wurde. Anschließend war er als Kaplan in Ismaning und Unterföhring tätig. Vor drei Jahren wechselte der junge Geistliche als Pfarrvikar nach Moosburg. Dort wurde Hentschel als Pfarradministrator schnell mit der Leitung des Pfarrverbands Moosburg-Pfrombach betraut.
Nachdem Anton Lörzel, Diakon in Ruhestand, die Ernennungsurkunde von Reinhard Kardinal Marx verlesen und Dr. Christoph Hentschel das Evangelium aus den Händen des Dekans empfangen hatte, übernahm der neue Tachinger Pfarrer, der nebenamtlich auch als Spiritual am Studienseminar in Traunstein wirkt, den Gottesdienst. »In den ersten vier Wochen am Tachinger See haben Sie mir viel Wohlwollen entgegengebracht«, freute sich der 33-Jährige. Das habe ihm den Beginn an neuer Wirkungsstätte sehr erleichtert. In seiner Predigt gedachte Dr. Hentschel auch seinem Amtskollegen Günter Eckl. Der 42-Jährige, der den Pfarrverband Garching-Engelsberg leitete, war zwei Tage zuvor bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Wie Hentschel stammte Eckl aus Ampfing. »Als Ministrant war er immer mein Vorbild«, erzählte der Geistliche, der Eckl als wertvollen Menschen würdigte, der sich stets mit Hingabe eingebracht und den Menschen innige Zuwendung gegeben habe. »Plötzlich merkst du, dass alles vorbei ist. Und es gibt keine Möglichkeit, dem etwas entgegenzustellen«, schilderte Dr. Christoph Hentschel seine Gedanken, als er vom Tod des Freundes erfuhr. Im Anschluss segnete der Geistliche das Weihwasser, das an die Taufe erinnert, und besprengte damit die Gemeinde.
»Sehr froh, dass wir wieder einen Pfarrer haben«
Bürgermeisterin Ursula Haas begrüßte Dr. Christoph Hentschel nicht nur als neuen Pfarrer in der gemeindeübergreifenden Pfarrei Mariä Himmelfahrt, sondern auch als neuen Mitbürger Tachings. »Nicht nur die Kirche gehört zum Dorf, sondern auch der Pfarrer. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir wieder einen Pfarrer bekommen haben«, erläuterte die Gemeindechefin. Das sei in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich. Deshalb könne Hentschel sicher sein, dass die Pfarrgemeinde ihren Teil dazu beitragen werde, damit er sich am Tachinger See wohl und daheim fühlen könne.
In einem kurzen geschichtlichen Überblick erinnerte Ursula Haas an die über Jahrhunderte sehr enge Verbindung der Region zur Kirche. In der Gegenwart stelle die Pfarrei mit den vier ehemals selbstständigen Gemeinden ein Vorbild für zeitgemäßes Zusammenarbeiten dar. Insofern hätten Pfarrer und Bürgermeisterin die gleichen Themen und Ziele, um die Lebensfähigkeit der Pfarrei und der Kommune durch die Zusammenarbeit in der Region zu stärken, sagte Ursula Haas.
»Das stimmt mich zuversichtlich«
Kirchenpfleger Hans Frisch war voll des Lobes für Dr. Christoph Hentschel: »Was in den ersten Wochen passiert ist, stimmt mich äußerst zuversichtlich.« Zusammenwirken könne man aber nur, wenn man aufeinander zu gehe, bekräftigte er: »Also lasst uns in Bewegung bleiben, damit wir etwas bewegen können.«
Veränderung bedeutet Neuanfang, erklärte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Maria Kaiser, Sie sagte dem neuen Tachinger Geistlichen ebenfalls die volle Unterstützung zu: »Mit ihrer Freundlichkeit und Offenheit machen sie die Zusammenarbeit unkompliziert.« Von Gemeindereferentin Waltraud Jetz-Deser versprach sich Maria Kaiser insbesondere neue Impulse in der Kinder-, Jugend- und Ministrantenarbeit.
Nach dem Gottesdienst gab es ein Stehempfang, bei dem die Gläubigen in lockerer, angenehmer Atmosphäre mit ihrem neuen Pfarrer und ihrer neuen Gemeindereferentin ins Gespräch kommen konnten. mia