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Die Musikkapelle Neukirchen sorgte beim Rittbitten des Traunsteiner St.-Georg-Vereins in Neukirchen für die musikalische Unterhaltung. (Foto: W. Huber)

Neukirchener Rosserer kommen zum Georgiritt

Teisendorf. Die Neukirchener Rosserer nehmen am Traunsteiner Georgiritt am Ostermontag teil. Das sagten sie dem Georgiverein beim Rittbitten im Gasthaus Post in Neukirchen zu. Musikalisch umrahmt wurde das Rittbitten von der Neukirchener Musikkapelle.


Norbert Schader lobte die Tradition des Rittbittens. Der Georgiritt sei wirklich etwas Großartiges mit sehr langer Tradition. Die Pferdebesitzer aus Neukirchen und Umgebung würden sicher wieder alles tun, um mit schön geschmückten Pferden zahlreich am Ritt teilnehmen können.

Der Vorsitzende des Georgivereins, Albert Schmied, hoffte, dass wieder viele Rosserer nach Traunstein kommen, damit die Tradition beibehalten werden kann, dass rund 350 Reiter und zahlreiche und Kutschen nach Ettendorf ziehen. Leider werde es immer schwieriger, so viele Pferde zusammen zu bekommen, da oft die Jungen kein Interesse mehr an den Pferden hätten wegen der vielen Arbeit. Umso mehr freue er sich über junge Gesichter. Wegen des schlechten Wetters im letzten Jahr konnte nicht über die Wiesen nach Ettendorf gezogen werden. Der Ausweichweg über die Teerstraße habe sich aber bestens bewährt und soll auch künftig bei schlechtem Wetter eingeschlagen werden.

Auch Martin Reitschuh sagte im Namen der Rosserer, die Neukirchener seien stolz, beim schönsten Fest des Chiemgaus dabei zu sein. Der Ritt könne nur gemeinsam gestaltet werden. Sehr viele Leute müssten mithelfen, angefangen von der Organisation, dem Rittbitten bis zu den Fußgruppen und Reitern, den Gespannen und mehr. Der Ritt sei mehr als Tradition und Brauchtum, er habe auch mit dem Glauben zu tun. Generationen zuvor, denen es nicht so gut ging, hätten Hoffnung und Zuflucht in die Wallfahrten gesetzt und oft Hilfe und Trost gefunden. Heute sei es umgekehrt, »wir gehen wallfahrten, weil wir viel Grund zum Danken haben, uns geht es gut«, so Reitschuh.

Der Georgiritt habe einen sehr hohen Stellenwert, sagte Traunsteins 2. Bürgermeister Hans Zillner. Er freue sich sehr über die Zusage. Zillner berichtete auch, dass früher die Pferdefuhrwerke Zoll zahlen mussten, wenn sie nach Ettendorf fuhren. Am 10. März 1892 habe Surberg jedoch beschlossen, der Stadt für alle Zeit diese Auflage zu erlassen, sodass die Traunsteiner uneingeschränkt nach Ettendorf reiten und fahren können.

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